Das Zentrum
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Das Zentrum (Titel des Originals: A Caverna) ist ein Roman des portugiesischen Autors José Saramago.
[Bearbeiten] Inhalt
Ein 64-jähriger Töpfer, Cipriano Algor, der zusammen mit seiner Tochter Marta in einem kleinen Dorf lebt, beliefert regelmäßig das Zentrum, einen monumentaler Wohn- und Geschäftskomplex, in dem sein Schwiegersohn Marçal als Wachmann arbeitet, mit seinen Töpferwaren. Unvermittelt wird die Geschäftsbeziehung gekündigt, da Tonwaren am Markt nicht mehr modern und damit unverkäuflich seien, und Algor muss sogar sämtliche nicht verkauften Töpferwaren zurücknehmen.
Er versucht nun, durch die Herstellung von folkloristischen Tonfiguren, erneut ins Geschäft zu kommen. Dabei muss er sich immer wieder mit verschiedenen Bürokraten des Zentrums, das im Roman Sinnbild des Totalitarismus und der Entfremdung der Menschen von ihren Wurzeln gilt, auseinandersetzen. Die Herstellung der großen Zahl an Figuren nimmt im Roman einen großen Raum ein, die Schilderung der Handlung wird häufig mit allegorischen Vergleichen untermalt.
Die scheinbare Idylle ist durch einen Umzug von Vater und Tochter zum Schwiegersohn ins Zentrum bedroht, der dann auch stattfindet. Wendepunkt ist ein grausiger Fund in einer Höhle mit angeketteten Totenskeletten unter dem Zentrum, der die Protagonisten veranlasst, wieder zurück zu kehren.
Wie kaum ein anderer Roman des Literaturnobelpreisträgers Saramago ist der Roman gespickt mit gleichnishaften Episoden über dem Kampf des Einzelnen gegen die Diktatur von Salazar, über Tradition und Moderne über die Liebe und die menschliche Schöpfungskraft.