Diskussion:Dialektkontinuum
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Hi
das beispiel mit english erschent mir doch sehr gewagt, welche dialektspecher auf festland und insel können sich miteinander verständigen???
Gruß Rolf--84.167.132.82 10:34, 10. Jun 2005 (CEST)
- Richtig, das Englische bildete zwar zur Zeit des Altenglischen ein Dialektkontinuum mit den gemanischen Sprachen auf dem Festland, aber seitdem haben sich die Sprachen auf beiden Seiten des Ärmelkanals, gefördert auch durch die geographische Trennung, soweit auseinanderentwickelt, dass heute kein Dialektkontinuum mehr existiert. 1001 21:59, 10. Jun 2005 (CEST)
wie sieht das mit schweizerdeutsch aus? gehört das nicht auch in die gruppe mit dem hochdeutsch?
- Sicher - das scheint von dem Verfasser der Liste einfach als hochdeutscher Dialekt bzw. Dialektgruppe aufgefasst und deshalb nicht gesondert erwähnt worden zu sein. Es wäre aber nicht falsch, es hinzuzufügen (für das Luxemburgische gilt übrigens dasselbe). 1001 17:13, 16. Jun 2005 (CEST)
- Zu den im Artikel aufgeführten Sprachen, die ebenfalls ein Dialektkontinuum bilden sollen, fehlen m.E. erläuternde Texte. Die Sprachen einfach aufzulisten ist m.E. nicht ausreichend.195.145.160.205 27.10.06
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„Inwiefern heutzutage auch der niederländische Sprachraum noch ein Dialektkontinuum zusammen mit dem Deutschen bildet, ist umstritten, denn während es in historischer Zeit ein Dialektkontinuum gab, hat sich unter dem differenzierenden Einfluss der Standardsprachen an der Landesgrenze auch eine Sprachgrenze herausgebildet.”
Das Dialektkontinuum besteht auch heute noch. Wer im Raum der nl-dt. Grenze wohnt, der weiß das!!
- Wenn das wirklich so selbstverständlich wäre, dann gäbe es ja kaum Sprachwissenschaftler, die sogar die Mundarten des Nordostens der Niederlande zum Niederländischen zählen, vgl. Jan Goossens (1973): Niederdeutsche Sprache - Versuch einer Definition, in: Jan Goossens (Hrsg.): Niederdeutsch - Sprache und Literatur, Neumünster: Karl Wachholtz, S. 9 - 27; S. 20f. Und bitte, bitte: Wikipedia:Quellenangaben! -- j. 'mach' wust ☛ ☏ 18:24, 19. Jan. 2007 (CET)
@ Benutzer: J 'mach' wust: Man muss schon unterscheiden zwischen der hochdeutschen Standardsprache, was heute als Deutsch bezeichnet wird und der niederdeutschen Standardsprache, die heute als Niederländisch bezeichnet wird und wiederum zwischen hochdeutschen und niederdeutschen Dialekten, die übergangslos das deutsche Dialektkontinuum bilden.
Die hochdeutsche Standardsprache hat sich aus hochdeutschen Dialekten entwickelt. Aufgrund der Staatenbildung entwickelte sich im nordwestlichen flachen Land des deutschen Sprachraums eine niederdeutsche Standardsprache aus den dort gesprochenen niederdeutschen Dialekten, allerdings viel langsamer als die hochdeutsche Standardsprache. Was man heute Niederländisch nennt hieß früher in den Niederlanden (und Flandern) “niederdeutsche Sprache“ oder “deutsche Sprache in den niederen Landen“ (daher Niederländisch = Sprache der Menschen in den niederen/flachen Landen).
Die Bezeichnung Niederdeutsch und Niederländisch sind in diesem Sinne keine widersprüchlichen Bezeichnungen. Es ist daher völlig richtig, dass „die Mundarten des Nordostens zum Niederländischen gezählt“ werden - man könnte stattdessen auch sagen: ” … zu den niederdeutschen Dialekten in den Niederlanden”. Das man die deutsche Sprachbezeichnung nicht mehr erwähnt, das hat hauptsächlich politische Gründe. Man hat daher den Ausweg über die Einordnung als gemeinsame westgermanische Sprachen gefunden.
Die Mundarten im Nordosten werden in den Niederlanden niedersächsische („het Nedersaksisch”) Dialekte genannt, in Niederdeutschland ugs. plattdeutsche Dialekte. Die niederdeutschen Dialekte in den Niederlanden unterliegen den gleichen Kriterien wie die Dialekte im übrigen deutschen Dialektraum, d.h. kleine Änderungen von Ort zu Ort.
Natürlich übt auch die niederländische Standardsprache einen Einfluss auf die niedersächsischen Dialekte in den NL aus, so wie die hochdeutsche Standardsprache auf die niedersächsischen Dialekte in D. , aber insbesondere im mündlichen Gebrauch weit weniger als im Schriftlichen. Die Menschen beiderseits der Grenze können sich heute noch in gemeinsamen Dialekten verständigen. Beispielsweise werden im (ländlichen) Raum Enschede / Hengelo und weit darüber hinaus westfälische Dialekte gesprochen, genau wie im westf. Münsterland.
Das die Dialektsprecher des auseinanderdriftenden Kontinuums sich über eine größere Entfernung nicht mehr richtig verstehen, ist auch klar. Zum Vergleich wird das Hochalemannische nicht mal überall in der Schweiz verstanden, gehört aber zu den hochdeutschen Dialekten. Auch hat dieser Hochalemannischsprecher Schwierigkeiten der hochdeutsche Standardsprache in all ihren Facetten zu folgen. Umso weniger versteht ein Dialekt- oder Standardsprecher des Hochdeutschen die niederdeutschen Dialekte und insbesondere das Niederländische. Auch heute noch ist die Grenze D. / NL keine Sprachgrenze, wenn es um das Dialektkontinuum geht. Auf beiden Seiten der politischen Grenze werden niederfränkische und ausgeprägte niedersächsische Dialekte gesprochen (hauptsächlich noch von den mittleren und älteren Generationen in den ländlichen Räumen).
In den letzten Jahrzehnten hat die Anzahl der Dialektsprecher auf beiden Seiten der Grenze stetig abgenommen. Werden nur noch die jeweiligen Standardsprachen benutzt, bilden diese Sprecher eine Sprachgrenze, die allerdings weit weniger ausgeprägt ist als bei wirklichen Fremdsprachen (z.B. deutsch zu tschechisch und zu französisch oder zu englisch).
Manche Buchautoren und Linguisten meinen, die niedersächsischen Dialekte in den NL seinen bereits ausgestorben, das stimmt aber nicht. Mit dem Dialektgebrauch auf beiden Seiten der Grenze besteht auch das Dialektkontinuum weiter fort. Es ist allerdings nicht schwer zu prophezeien, dass mit den nachwachsenden Generationen die Dialekte und damit das Dialektkontinuum aussterben wird. Benutzer:kaloys 29.01.07
- Ich finde es bewundernswert, wie sehr du davon überzeugt bist, Niederländisch sei Niederdeutsch. Du musst aber begreifen, dass Wikipedia nicht auf persönliche Überzeugungen baut, sondern auf Fachliteratur. Anstatt hier deine persönliche Überzeugung kund zu tun, suchst du besser nach Fachliteratur (und besser nicht nur solche aus dem vorletzten Jahrhundert). -- j. 'mach' wust ☛ ☏ 10:45, 3. Feb. 2007 (CET)
Sprichst oder verstehst Du neben Hochdeutsch überhaupt Niederländisch oder einen niederdeutschen Dialekt, der von den Menschen ”beideitig” der deutsch-niederländischen Grenze gesprochen wird? Ich denke von nicht - aber ich! Lese doch einfach mal die Diskussionsseite zu Niederländisch, da ist bereits alles zu diesem Thema gesagt und braucht hier nicht wiederholt zu werden.Benutzer:kaloys 13.02.07
- Niederländisch verstehe ich zwar einigermassen und Niederdeutsch kann ich zwar leidlich lesen, auch wenn ich es noch kaum je gehört habe, – aber das ist vollkommen irrelevant und spielt überhaupt keine Rolle, denn es geht um Fachliteratur. -- j. 'mach' wust ☛ ☏ 10:16, 15. Feb. 2007 (CET)
- Dann mußt du dir auch die richtige Literatur besorgen - nicht jedes Buch bzw. Textstelle taugt um zitiert zu werden! In diesem Bereich gibt es viel Literatur, die man einfach nur als Unsinn abtun kann (vielfach nur irgendwo abgeschrieben). - Im übrigen teilt das niederdeutsche Sprachkontinuum (niedersächsische + niederfränkische Ortsdialekte in D, NL und B) noch heute beinahe den gesamten Wortschatz mit dem modernen Niederländischen (mit Ausnahme weniger Entlehnungen und Weiterbildungen). Auch die Formenlehre/ Grammatik stimmt in beiden Varianten überein. Unterschiede bestehen in der Aussprache (insbesondere vom Niedersächsischen zur niederländischen Standardsprache) - das gilt allerdings nicht für das Niederfränkische (in D, in B und in NL), aus dessen Dialektvarietäten das Niederländische vorrangig entstanden ist. Benutzer:kaloys 20.02.07 14:38
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- Nein, "einfach als Unsinn abtun" kannst du nicht, da musst du schon bessere Literatur zitieren. Übrigens sind es wohl gerade die Entlehnungen und Weiterbildungen des Wortschatzes, an denen sich die Staatsgrenze ablesen lässt, beispielsweise das Wort für Führerschein. -- j. 'mach' wust ☛ ☏ 08:42, 27. Feb. 2007 (CET)
- Nedderdüütsch steiht för het westgermaansche Spraken (de anglofreeschen Spraken utnahmen), de den tweten germaanschen Luudwannel nich mitmaakt hebbt. De Begreep steiht also för dat Neddersassische un dat Nedderfränksche tohoop. Neddersassisch is wat de Lüüd traditschonell in de Nedderlannen, Neddersassen, Bremen, Westfalen, Hamborg un Sleswig-Holsteen küert. Dat nedersassische Spraak warrt op de een Siet mit de hoochdüütsche Spraak tosamenstellt, op de annere Siet ok mit dat Ingelsche, Freesche, Nedderlandsche, Afrikaanse un Ostnedderdüütsche to de ingväonschen Spraken tosamenfaat. Dat Woort Nedderdüütsch steiht för dat „Düütsch vun de nedderen Lannen”. De Nedderlannen hören lang to dat Düütsche Riek un sehn sik as jüst so düütsch as de Rest vun dat düütsche Rebeet. In dit Rebeet reck dat Rebeet, dat den tweten germaanschen Luudwannel nich mitmaakt hett, vun de Noordspitz vun Frankriek bi Dünkerken över de Rebeden vun de hüdigen Staten Belgien, de Nedderlannen, Noorddüütschland un noch wieder na Polen un bet in’t Baltikum. Dat weer nu dat Nedderdüütsche, de Rest kreeg den Naam Hoochdüütsch weg, leeg dat doch egalweg veel höger. Eerst nadem de Nedderlannen denn en egen Staat weren un ehr Amtspraak denn nich mehr Düütsch nömen wullen (harr mit de hoochdüütsche Amtspraak ja ok nich veel gemeen) un jemehr Spraak na dat Land den Naam Nedderlandsch geven harrn, dor füngen de Lüüd an, blots noch den Rest, de nu vun dat Nedderdüütsche nableven weer, Nedderdüütsch to nömen. De Utdruck Nedderdüütsch weer nie en Begreep för en eenheitlich Spraakrebeet.