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Die Blendung

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Der Roman Die Blendung ist das Erstwerk des deutschsprachigen Schriftstellers Elias Canetti.

Hauptperson des Romans ist der "größte lebende Sinologe" (Die Blendung) Peter Kien, der, allen weltlichen Interessen abgeneigt, in seiner 25.000 Bände umfassenden Bibliothek zurückgezogen lebt und – durch die Ehe mit seiner Haushälterin mit der Gemeinheit des Lebens konfrontiert – dem Irrsinn verfällt.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Inhalt

Kien widmet sein Leben der Wissenschaft und führt in seiner riesigen Bibliothek ein grotesk eigensinniges Höhlenleben. Aus Liebe zu seinen Büchern heiratet er die Frau, die diese am gewissenhaftesten zu behandeln vorgibt: seine ungebildete Haushälterin Therese. In der Hochzeitsnacht entlarvt sich Therese: Bei dem Versuch, Kien zu verführen, fegt sie mit einer Handbewegung Bücher von dessen Schlafdiwan. Kien ist geschockt und flüchtet. Es beginnt ein erbarmungsloser Kampf um die Vorherrschaft in der gemeinsamen Wohnung, der „Bücherfestung“. Therese ist an materiellen Dingen interessiert (Räume der Wohnung, Möbel, Geld); beim Möbelkauf verliebt sie sich in den Verkäufer Herr Grob, den sie liebevoll „Herr Puda“ betitelt. Kien hingegen verlangt Ruhe (Sprechverbot) und Zutritt zu seiner Bibliothek. Erste Anzeichen von Irrsinn werden deutlich: Als Zermürbungstaktik sitzt er wochenlang apathisch vor seinem Schreibtisch, „verwandelt sich in Stein“. Schließlich eskaliert die Auseinandersetzung: Im Kampf um sein (freilich nur noch in unbedeutenden Resten vorhandenes) Vermögen wird Kien von Therese aus seiner eigenen Wohnung vertrieben.

Kien verfällt zunehmend dem Wahnsinn: Er richtet eine „Kopfbibliothek“ ein und malt sich – als er die unwahre Nachricht vom Tod Thereses vernimmt – ein Schreckensszenario ihrer Selbstverstümmelung aus.

In der Bar Zum idealen Himmel stößt er auf den zwielichtigen Fischerle, einen buckligen Zwerg und Zuhälter, der sich für ein Schachgenie hält. Fischerle träumt von einem Leben als Schachweltmeister in Amerika; hierfür benötigt er Geld. Als Kien seine Berufung in der „Errettung“ von Büchern findet, die für das Pfandleihhaus „Theresianum“ bestimmt sind, schickt er verschiedene Mittelsmänner mit immer dem selben Bücherpaket dorthin, das von Kien für immer höhere Beträge von der Verpfändung „freigekauft“ wird. So ergaunert er sich einen Teil von Kiens Geld - das er freilich für diesen zuvor aus einem Raubüberfall im „idealen Himmel“ gerettet hat. Fischerle ist es auch, der Kiens Bruder von dessen desolaten Zustand informiert und damit eine Möglichkeit zu dessen Rettung eröffnet. In der weiteren Folge wird er von einem Liebhaber seiner Frau (einer seiner früheren "Mitarbeiter", genannt "Der Blinde") ermordet.

Inzwischen beginnt die sexuell frustrierte Therese eine Affäre mit dem sadistischen Hausbesorger Benedikt Pfaff, dessen Passion das Verprügeln von Bettlern, seiner Frau (die daran auch stirbt) und seiner Tochter ist. Gemeinsam wollen sie die Bücher der Bibliothek zum Theresianum bringen. Dort stoßen sie auf Kien (der Therese für eine Halluzination hält, da sie ja tot sein müsste). Eine Schlägerei beginnt, in deren Folge die Polizei gerufen wird. Es beginnt ein von Missverständnissen geprägtes Verhör, da Kien denkt, er hat Therese umgebracht und sie trotz allem anwesend ist. Er gesteht (den nicht begangenen) Mord und Therese denkt ab so fort, dass Kien seine erste Frau umgebracht hat. Schlussendlich wird dieser jedoch laufen gelassen. Er zieht in die Wohnung des Hausbesorgers, wo er immer offensichtlicher als Gefangener gehalten und immer unverblümter beraubt wird, ohne dies noch recht wahrzunehmen. Noch immer hält er Therese für tot; als sie ihm gegenübertritt, hält er sie für eine Halluzination und beginnt, an seinem Verstand zu zweifeln.

In dieser ausweglosen Situation tritt der von Fischerle benachrichtigte Bruder Kiens, der Pariser Psychiater Georg Kien, auf. Er ist als Einziger ernsthaft an der Errettung des verehrten Bruders interessiert, sorgt für das Verschwinden Pfaffs und Thereses aus dessen Leben und führt Kien in seine Bibliothek zurück. Kiens Welt ist scheinbar wiederhergestellt, Georg kehrt zu seinen eigenen drängenden Angelegenheiten in Paris zurück. Kien jedoch kann auch Georg nur noch als einen Störer und Feind des Gelehrtendaseins wahrnehmen, dem seine Bücher keinesfalls in die Hände fallen dürfen.

Er verfällt nun vollkommen dem Irrsinn: Von Thereses Mordvorwürfen verfolgt, von den Hilfeschreien der (in seiner Wahnvorstellung) im Theresianum verbrennenden Bücher gepeinigt, verbrennt er sich zusammen mit seiner Bücherei.

[Bearbeiten] Hintergrund

Canetti schrieb das Buch in den Jahren 1931/32 in Wien. Wenngleich die Handlung im Wiener Milieu verankert ist, so hat er doch offenbar wesentliche Anregungen bei seinem Aufenthalt in Berlin im Sommer 1928 erhalten. Berlin erschien Canetti damals - im Vergleich zum „gemütlichen“ Wien - wie ein „Irrenhaus“.

Wie andere Werke aus dieser Zeit blieb „Die Blendung“ zunächst unveröffentlicht. Der Druck erfolgte erst 1935. Da wohnte er mit seiner Ehefrau Veza, die er im Jahr davor geheiratet hatte, im Wiener Stadtteil Grinzing. In einem Brief berichtet er seinen Verwandten in Paris mit verhaltenem Stolz über diesen ersten literarischen Erfolg, der für ihn eine Bestätigung seiner Existenz als Schriftsteller darstellt und ihm auch einen gewissen finanziellen Rückhalt liefert.

In Paris wohnten damals sein Bruder, der Arzt Georg Canetti - eine kaum verhüllte Vorlage für Georg Kien - und seine Mutter Mathilde Canetti, die wenig später starb.

[Bearbeiten] Interpretation

Schon der Titel des Buches spielt auf die Verblendung aller Protagonisten an. Die Figuren lassen sich in zwei Gruppen teilen. Zum einen diejenigen, die durch Geld verblendet sind (also Therese, „Herr Puta“, auch Pfaff) und zum anderen diejenigen, die dem Ansehen oder der Anerkennung verfallen sind (also Kien, Fischerle, „der Passfälscher“ und der Schneider). Die zweite Gruppe wird zwar der ersten Gruppe überlegen dargestellt, es zeigt sich aber, dass generell kein Unterschied zwischen ihnen besteht. Beide Gruppen befinden sich in einem Wahn, der von ihnen nicht als solcher erkannt wird. Ein Kernschema des Romans ist das Nichtverstehenkönnen der Romanfiguren untereinander. Keine Figur, bis auf Georg, hat das Vermögen sich in sein Gegenüber hineinzuversetzen, woraus folgt, dass sich alle in diesem Buch permanent missverstehen. Das drückt die Isolation des Individuums in der Moderne par exellence aus.

[Bearbeiten] Literatur

  • Apetsberger, Friedbert u. Gerald Stieg (Hrsg.): Elias Canetti. Blendung als Lebensform. Königstein/Ts. 1985.
  • Curtius, Mechthild: Kritik der Verdinglichung in Canettis Roman "Die Blendung". Eine sozialpsychologische Literaturanalyse. Bonn 1973.
  • Dissinger, Dieter: Vereinzelung und Massenwahn. Elias Canettis Roman "Die Blendung". Bonn 1971.
  • Jansen, Peter: Die Komik des Sprechens. Zur sprachlich-ästhetischen Erfahrung des Komischen am Beispiel von Canettis Roman "Die Blendung". In: Sprache im technischen Zeitalter 76 (1980) S. 312 - 326.
  • Kirsch, Konrad: Die Masse der Bücher. Eine hypertextuelle Lektüre von Elias Canettis Poetik und seinem Roman Die Blendung. Sulzbach/Saar, 2006
  • Meili, Barbara: Erinnerung und Vision. Der lebensgeschichtliche Hintergrund von Elias Canettis Roman "Die Blendung". Bonn 1985.
  • Paal, Jutta: Die Figurenkonstellation in Elias Canettis Roman "Die Blendung". Würzburg 1991.
  • Roberts, David: Kopf und Welt. Elias Canettis Roman "Die Blendung". Aus dem Englischen von Helga u. Fred Wagner. München u. Wien 1975.
Andere Sprachen
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