Digitales Röntgen
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Als Digitales Röntgen werden in der Radiologie Verfahren zum Röntgen bezeichnet, bei denen die Aufnahmen digitalisiert werden. Digitales Röntgen ist nur sinnvoll im Zusammenspiel mit einem RIS und einem PACS. Der große Unterschied zum Röntgenfilm ist die bessere Nachbearbeitung und die Integration in den Ablauf eines Krankenhauses oder in einer Arztpraxis.
Digitale Röntgenbilder werden wie bei einem normalen Röntgen mit einem Röntgenstrahler gemacht. Die Bilder werden meist durch einen Festkörperdetektor oder durch eine Röntgenspeicherfolie digitalisiert und im PACS im DICOM-Format gespeichert. Nach der Aufnahme stehen verschiedene Möglichkeiten der digitalen Bildbearbeitung zur Verfügung. Die gebräuchlichsten sind:
- Fensterung (Windowing), d.h. anzeigen eines bestimmten Wertebereichs der Hounsfield-Skala
- Anzeigen einzelner Schichten bei Schnittbildverfahren
- Markieren und Messen
- Zoom
- 3-D Rekonstruktionen (z.B. von Gefäßbäumen)
Durch die digitale Nachbearbeitung kann ein Röntgenbild (fast) nicht mehr schlecht sein. Diverse Aufnahmeautomatiken sowie die Fensterung machen jedes Bild brauchbar.
Digitales Röntgen hat große Vorteile im Ablauf. Früher musste man das Röntgenbild nach der Aufnahme entwickeln. Durch die digitale Radiologie stehen die Bilder sofort zur Verfügung. Es werden keine Boten mehr gebraucht. Das Röntgenbild steht an jedem PC des RIS/PACS zur Verfügung, im Gegensatz zum normalen Röntgenbild auch mehrmals. Es können auch keine Röntgenbilder mehr verlorengehen. Ein weiterer Vorteil ist der nur noch minimale Platzbedarf für das Aufbewahren der Röntgenbilder, die 10 Jahre archiviert werden müssen. Nicht zuletzt benötigen digitale Röntgenbilder weniger Strahlung, wodurch auch der Patient einer wesentlich geringeren Dosis ausgesetzt wird.