Echter Seidelbast
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Echter Seidelbast | ||||||||||||
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Systematik
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Daphne mezereum | ||||||||||||
L. |
Der Echte Seidelbast (Daphne mezereum), auch Gewöhnlicher Seidelbast oder Kellerhals genannt, ist eine Pflanzenart aus der Gattung Seidelbast (Daphne) und gehört zur Familie der Seidelbastgewächse.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Beschreibung
Der Seidelbast ist ein frühblühender, wenig verzweigter kleiner Strauch, der eine Wuchshöhe von ca. 40 - 125 cm erreicht und zwischen Februar und März vor seinem Blattaustrieb Blüten ausbildet. Die stark duftenden, rosa bis purpurrot gefärbten Blüten sitzen meist in Dreiergruppen seitenständig am holzigen Stängel, direkt über den Narben der Blätter des Vorjahres. Eine Besonderheit ist, dass die Blüten nur von den zylindrischen Kelchröhren des 4-zipfeligen, blumenblattähnlichen Kelchs gebildet werden. Der Kelch hat demzufolge auch die Aufgabe, die langrüsseligen Insekten zur Bestäubung anzulocken.
Die Laubblätter weisen eine Länge von 4-9 cm und eine Breite von ca. 2 cm auf. und verschmälern sich am Blattgrund keilförmig. Sie sind an der Blattoberseite frischgrün, an der Blattunterseite graugrün gefärbt. Die verkehrt-lanzettlichen Blätter werden nur an den Zweigspitzen gebildet und sind an diesen in Form einer Spirale angeordnet. Die erbsengroßen, leuchtend roten Früchte (Beeren) reifen im August und September. Sehr selten trifft man auch gelblich weiße Beerenfrüchte an.
Der Seidelbast ist die einzige heimische Art, die Blüten direkt am Stamm ausbildet. Gewöhnlich ist dies bei Tropenpflanzen sehr verbreitet.
[Bearbeiten] Vorkommen
Als Standort werden kalkhaltige und nährstoffreiche Böden von Laubmischwäldern, Hochstaudenfluren oder Nadelmischwäldern bevorzugt. Der Seidelbast ist bis in eine Höhe von 2000 m anzutreffen. Der echte Seidelbast hat ein eurasiatisches Verbreitungsgebiet. In Europa fehlt er in den äußersten westlichen und nördlichen Gebieten. Der Echte Seidelbast ist in Österreich häufig bis zerstreut in allen Bundesländern vertreten. In Deutschland ist die Art in einigen Bundesländern häufig bis zerstreut zu finden.
[Bearbeiten] Giftigkeit
Die ganze Pflanze ist durch Daphnin, Merezin und Daphnetoxin stark giftig. Symptome einer Vergiftung sind Erbrechen, Krämpfe, Blutungen und Brennen in der Kehle. Von diesem würgenden und brennenden Gefühl stammt auch der Name Kellerhals, vom mittelhochdeutschen ′kellen′ also quälen. Die enthaltenen Alkaloide wirken durchblutungsfördernd, weshalb bei Berührung der frischen Zweige Hautreizungen und blasige Geschwüre möglich sind. Das enthaltene Daphnin wirkt außerdem halluzinogen. Früher die Pflanze zur Linderung von Kopf- und Zahnschmerzen verwendet, die Rinde des Gemeinen Seidelbastes wurde früher in Essig eingelegt und als Zugpflaster verwendet.
Bachstelzen und Drosseln sind gegen das giftige Fruchtfleisch anscheinend immun und speien die Steinkerne wieder aus, sie tragen dadurch zur Verbreitung bei.
[Bearbeiten] Literatur
- Manfred A. Fischer: Exkursionsflora von Österreich, Stuttgart 1994, ISBN 3-8001-3461-6
- Schmeil, Fitschen: Flora von Deutschland, Heidelberg, Wiesbaden.
[Bearbeiten] Weblinks
Commons: Echter Seidelbast – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |