Ein perfekter Freund

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Ein perfekter Freund ist ein Roman von Martin Suter.

[Bearbeiten] Inhalt

Der Journalist Fabio Rossi wacht mit einer Kopfverletzung in der Neurologie der Universitätsklinik auf. Doch er hat weder eine Ahnung wie er dort hingekommen ist noch was innerhalb der letzten 50 Tage passiert ist. Seine letzte Erinnerung hat er an ein Gespräch mit dem Lokführer Erwin Stoll. Fabio arbeitete an einer Reportage über Lokomotivführer, denen sich Selbstmörder vor den Zug geworfen hatten.

Die gut aussehende blonde Frau die sich um ihn kümmert ist Marlen, mit der er wohl seine Freundin Norina betrogen hat. Doch das scheint ihm eher unwahrscheinlich. Er versteht nicht warum er seine Freundin mit dieser Frau, für die er keinerlei Gefühle hat, betrogen haben soll.

Er erfährt auf äußerst unsanfte Weise, dass er auch seinen Job als Journalist bei einer Sonntagszeitung gekündigt hat. Man sagt ihm, er habe aus persönlichen Gründen gekündigt und er sei an einer ganz großen Sache dran gewesen. Doch leider scheint er niemandem genaues darüber erzählt zu haben.

Fabio versucht nun herauszufinden was in der Zeit seines Gedächtnisverlustes passiert ist. Seinen Taschencomputer in dem er alle Termine und Adressen speichert kann er leider nicht finden. Normalerweise sicherte er diese Daten 2 mal pro Woche auf seinem Powerbook. Doch seltsamerweise fand die letzte Datensicherung am 6. Juni, 2 Wochen vor dem Ereignis, statt.

Alles was ihm bleibt, ist die Personen in seiner Umgebung zu befragen. Doch die scheinen alles andere als gut auf ihn zu sprechen zu sein. Mit jedem Gespräch dass er führt wird er sich fremder

Aus den Daten auf seinem Powerbook hat er erfahren dass er sich einige male mit einem alten Schulfreund, Fredi Keller, getroffen hat. Fredi erzählt ihm dass er sich plötzlich sehr für Essen, Trinken Reisen, Frauen und teure Dinge interessierte.

Da seine Ex-Freundin Norina, die er immer noch liebt, seine Anrufe nicht beantwortet fährt er schließlich zu ihr und sieht sie dort mit ihrem neuen Freund, seinem besten Freund Lucas. Nachdem er erfährt dass Lucas sein Zusammentreffen mit Marlen organisiert hatte und das er es war der die Datensicherungen auf seinem Powerbook gelöscht hatte schwindet auch das letzte Vertrauen zu ihm. Fabio ist sich schließlich sicher dass Lucas verhindern möchte dass Fabio herausfindet was die letzten Tage passiert ist um ihm die große Sache zu stehlen und selbst zu veröffentlichen.

Mit Hilfe von Tonbändern der Interviews die er geführt hat kann kann er einige Termine rekonstruieren. Unter anderem traf er sich mit der Witwe von Dr. Andreas Barth. Er ist einer der Selbstmörder die sich vor den Zug geworfen hatten. Auf einem dieser Bänder scheint es so als gäbe sie ihm durchaus wichtige Akten. Doch als er sie darauf anspricht will sie nichts davon wissen. Sie sagt sie könne sie ihren gewohnten Lebensstandard jetzt nicht mehr aufrechterhalten und müsse wohl aus der großen Wohnung ausziehen. Doch als er sie noch einmal befragen will muss er ihr nach Italien nachreisen, wo sie in einem luxuriösen Hotel residiert, sich elegant kleidet und um Jahre jünger aussieht als Wochen zuvor.

Ihr Ehemann Dr. Barth war Ressortleiter bei LABAG, einem chemischen Privatlabor, und befasste sich mit der Entwicklung neuer Labormethoden. Sein wichtigstes Projekt war, ein Verfahren zu optimieren, mit dem in Lebensmitteln geringste Mengen von Prionen festgestellt werden können. (Prionen sind jene Eiweiße, die Auslöser von BSE und dessen menschlicher Form, der Creutzfeldt-Jakob-Krankheit sind.).

Fabio vereinbart einen Termin bei Dr. Mark, dem leitenden Lebensmittelingenieur von LEMIEUX der auch Marlens Arbeitgeber ist. Dieser erzählt ihm er habe ihn bei ihrem ersten Treffen über die Produktvielfalt von LEMIEUX informiert. Doch als Fabio sich zuhause das Organigramm der Firma anschaut bemerkt er dass dieser Mann mit dem er gesprochen hat auf keinen Fall Dr. Mark gewesen sein kann. Er möchte Lucas zur Rede stellen. In der Redaktion erfährt er dass Lucas einen Außentermin in einem Hotel hat. Dort sieht er ihn mit dem falschen Dr. Mark zusammen sitzen.

Doch er hat einen weiteren gravierenden Verdacht: Er und Lucas waren manchmal in einem Gartenhäuschen in einer Waldsiedlung, das Lucas Großonkel gehört. In der Nähe dieses Häuschens wurde er am 21. Juni gefunden. Eine alte Dame der dort auch einen Schrebergarten gehört bestätigt es ihm, Lucas und er waren am 21. Juni in der Waldsiedlung gewesen. Sie sagt sie hätten dort ziemlich laut gestritten.

Als er Norina erzählt was er über Lucas denkt nimmt sie Lucas in Schutz, er habe nie ein schlechtes Wort über Fabio gesagt und immer für Verständnis für ihn geworben. Er sei ihm ein perfekter Freund. Sie erwähnt fast beiläufig dass sie sich von Lucas getrennt hat. Am nächsten Tag ist Lucas tot.

[Bearbeiten] Personen

Fabio Rossi ist ein talentierter Journalist. Das Schreiben geht ihm einfach von der Hand. Er ist temperamentvoll und aufbrausend. Er fühlt sich auf Grund seines Gedächtnisverlusts einsam und verloren, besonders da keiner seiner Bekannten gut auf ihn zu sprechen ist seit er sich verändert zu haben schien. Mit jedem Gespräch wird er sich selbst immer fremder. Er war immer aufbrausend gewesen. Italiener und rothaarig, sagte seine Mutter, das gibt keine Lämmer. (S.81) Ich taste ich wie ein blinder durch die Finsternis meines Gedächtnisses und keiner der Sehenden hilft mir, mich zurecht zu finden (S107) Nach diesem Gespräch war sich Fabio wieder ein Stück fremder.

Lucas Jäger ist seit der Journalistenschule Fabios bester Freund. Lucas tut sich beim formulieren der Texte nicht so leicht, aber das gleicht er mit Fleiß wieder aus. Er gilt als zuverlässiger und hartnäckiger Rechercheur. Er bewundert Fabio sehr. Manchmal wird er von Fabio auch etwas für Recherchen ausgenutzt. Lucas war nicht nur ein treuer Freund sondern auch ein großer Fan von Fabio. Er bewunderte ihn für alles, was ihm selbst abging. (S.38)

Norina Kessler ist die Frau, die sich Fabio anstelle von Marlen ans Krankenbett gewünscht hätte. Sie hatten sich bei einem gemeinsamen Bekannten kennengelernt, zuviel getrunken, und nach dem "ausgeuferten One-Night-Stand" hatte sich eine feste Bindung ergeben. Ein halbes Jahr später war er zu Norina gezogen. Es war keine leidenschaftliche Beziehung. Er war nicht verknallt gewesen, keine Regenspaziergänge, keine durch geküssten Kinobesuche, keine Nächte am Telefon aber etwas mehr als sonst war es schon gewesen. Und darauf hatten sie aufgepasst. (S58)

Marlen ist die Freundin von Fabio, wovon er jedoch wegen seiner Amnesie nichts mehr weiss. Sie kümmert sich um Fabio, obwohl er meist sehr abweisend auf ihre Bemühungen reagiert. Was sie natürlich auch sehr kränkt, es jedoch nicht zugibt. Schon kurze Zeit nach ihrer Trennung hat sie bereits einen neuen Freund. Marlen verließ den Tisch, rannte ins Schlafzimmer und schloss die Tür. Fabio hörte sie schluchzen. (S81)

Fredi Keller hatte das gleiche Gymnasium wie Fabio besucht. Aus der Zeit, als sie zusammen in der Fußballmannschaft spielten, hat Fabio ihn als großen, kräftigen Jungen in Erinnerung. Von der sportlichen Figur ist nichts mehr zu merken; Fredi hat bestimmt dreißig Kilo zugenommen, und der teure Anzug, den er trägt, passt zwar zu seinem großtuerischen Auftreten, aber nicht zu seinem uneleganten Benehmen. Im Gymnasium war Fredi ein groß gewachsener kräftiger Junge gewesen. Seither hatte er bestimmt 30 Kilo zugenommen. S 94 Gesehen hatte er Fredi bald 10 Jahre nicht, ihre Welten waren einfach zu verschieden. S77