Einstellwinkel
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Der Einstellwinkel ist bei Luftfahrzeugen der Winkel zwischen der Längsachse (siehe: Flugsteuerung) des Flugzeugrumpfs und der Längsachse des Tragflügel-Profils (= Profilsehne der Tragfläche).
Dieser Winkel ist ein Konstruktionsmerkmal und anders als der Anstellwinkel bei heute üblichen Flugzeugkonstruktionen in der Regel nicht veränderbar. Nur bei wenigen Konstruktionen, wie dem Serienflugzeug Vought F-8 geschieht die Steuerung des Anstellwinkels über Änderungen des Einstellwinkels. Diese Art der Steuerung um die Querachse war früher z.B. bei den Flugzeugen Henri Mignets, den als Pou du Ciel bekannt gewordenen Kleinflugzeugen üblich. Auch größere Flugzeuge, wie die in Konkurrenz zur Fieseler Fi 156 gebaute Bf 163 konnte den Einstellwinkel im Fluge verändern. Das größte mit einer entsprechenden Einrichtung versehene Flugzeug war die Blohm & Voss BV 144.
Bei Hubschraubern ist der Einstellwinkel der Hauptrotorblätter über die Steuerstangen und die Taumelscheibe innerhalb gewisser, von der Konstruktion festgelegter Grenzen verstellbar. Für den Heckrotor gilt ähnliches.
Der Einstellwinkel für die Tragflügel wird bei der Konstruktion so gewählt, dass der Rumpf bei der am häufigsten zu erwartenden Fluglage der Strömung eine möglichst kleine Stirnfläche bietet und so einen möglichst geringen Luftwiderstand hat.
Der Begriff Einstellwinkel wird auch für den Winkel zwischen Höhenleitwerk und Rumpflängsachse gebraucht. Der Einstellwinkel für die Tragflügel und der Einstellwinkel für das Höhenleitwerk ergeben zusammen die EWD (Einstellwinkeldifferenz). Diese bewegt sich in aller Regel (bei Modellflugzeugen) bei 1 bis 3 Grad, während sie bei Originalen zwischen 5 und 7 Grad liegt. Gemessen wird der Winkel zwischen der Profilsehne (von Nasenleiste bis Endleiste) der Tragfläche zur gedachten Rumpflängsachse und des Höhenleitwerks zu derselben.
Um eine gute Flugstabilität um die Querachse zu erreichen, erzeugt das Höhenleitwerk bei Flugzeugen in konventioneller Bauweise in Normalfluglage einen Abtrieb; aus diesem Grund ist der Einstellwinkel des Höhenleitwerks in der Regel kleiner als der der Tragflügel.
Bei Windenergieanlagen bezeichnet der Einstellwinkel den Winkel zwischen Rotorebene und Profilsehne. Moderne Anlagen nutzen die Rotorblattverstellung zur Leistungsregelung.