Entlastungswehr
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Entlastungswehre sind Wehranlagen, die kontrolliert Entlastungswasser in die natürliche Vorflut einleiten.
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[Bearbeiten] Funktionsweise
Entlastungswehre haben die Aufgabe, bei starken Regenereignissen das Mischwasser welches von der Kanalisation nicht mehr gefasst werden kann, in die Vorflut zu entlasten. Da ansonsten durch den entstehenden Rückstau Keller vollaufen und das Wasser aus den Kanaldeckeln treten könnte. Wenn der Zufluss einen definierten Grenzwert überschreitet, fährt die Wehrplatte so gesteuert in eine tiefere Position, in der der Zufluss der Entlastung entspricht. Hierdurch wird ein weiterer Anstieg der Wasserspiegellage im Kanalsystem verhindert. Der Aufbau der Entlastungswehre entspricht dem gleichen Prinzip eines Kaskadenwehres: Die Wehrplatte besteht aus einem Edelstahlmantel mit einem Stahlbetonkern.
[Bearbeiten] Einsatzbereich
In der Siedlungswasserwirtschaft werden Entlastungswehre mit Stauraumkanälen kombiniert eingesetzt. Sie werden als Alternative zu herkömmlichen starren Drosselorganen oder festen Schwellen gebaut. Mit dieser Art der Entlastung können Stauraumkanäle zusätzlich zur einer oben- oder untenliegenden Entlastung auch mittig entlasten. Durch eine mittige angeordnete Entlastung wird der Stauraumkanal in eine Retentionsteil und ein Klärteil unterteilt. Der unter dem Entlastungswehr liegende Teil staut den ersten Niederschlagsabfluss ein und leitet diesen gedrosselt weiter zur Kläranlage. Der obenliegende Teil reinigt mechanisch das zuströmende Abwasser durch Sedimentation.
[Bearbeiten] Quellen
Univ. Prof.Dr-Ing.J.Pinnekamp, Dipl.-Ing. S, Grinswis, Dipl.-Ing. U. Lorenz, Dipl.-Ing. K.Müller - 2004 - Abschlussbericht zum Froschungsvorhaben "Untersuchung zum Entlastungs- und Betriebsverhalten von gesteuerten Stauraumkanälen mit mittiger Entlastung"
http://www.asatechnik.de/produkte/produkte/entlastungswehr.html - Stand 10.01.2007