Erfrierung
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Unter einer Erfrierung - lat. Congelatio - versteht man eine Schädigung des Gewebes durch Kälteeinwirkung.
Sie tritt besonders häufig an kälteexponierten Körperstellen (Ohrmuschel, Nase), ungenügend kältegeschützten Gliedmaßen (Finger, Zehen) und unter Umständen zugleich mit einer allgemeinen Unterkühlung auf.
Dagegen führt ein örtlich begrenzter direkter Kontakt mit extrem kalten Substanzen, wie beispielsweise Trockeneis oder flüssigem Stickstoff, bei mangelhaft isolierendem Transportbehälter oder technisch verursachten Unfällen zu Symptomen die einer Verbrennung ähneln und deshalb als Kälteverbrennung bezeichnet werden.
[Bearbeiten] Klassifikation
Die Abläufe in Erfrierungswunden gleichen den Verbrennungswunden, weshalb die Klassifikation nahezu gleich ist: Erfrierungen werden je nach Schwere in drei Grade eingeteilt:
- Erfrierung 1. Grades: blasse Hautfarbe, Schwellung der Hautpartie, Schmerzen
- Erfrierung 2. Grades: blau-rote Hautfarbe, Blasenbildung
- Erfrierung 3. Grades: beinahe schmerzfreies Absterben des Gewebes
[Bearbeiten] Symptome
„Frostgefühl“ in Händen und Füßen, Empfindung von zu kleinen Schuhen, blaurote Flecken. Erfrorene Körperteile sind zunächst weiß-grau, weich und schmerzhaft, später sind sie hart und gefühllos bis zur Brüchigkeit. Die Grenze zwischen erfrorenem und gesundem Körpergewebe ist nicht deutlich erkennbar.
[Bearbeiten] Ursachen und Auftreten
Hauptursache für Erfrierungen, insbesondere dritten Grades, ist eine unangepasste Kleidung bei langanhaltend tiefen Temperaturen unter dem Gefrierpunkt. In Friedenszeiten stellen besonders Bergsteiger eine Risikogruppe dar, da sie vergleichsweise häufig und unerwartet in Notsituation kommen, ohne unverzügliche Gegenmaßnahmen vornehmen zu können.
Eine andere Gefahrenquelle geht auf den Effekt des Windchill zurück. Bei hohen Windgeschwindigkeiten können bedingt durch diesen Effekt auch Lufttemperaturen weit über dem Gefrierpunkt zu Erfrierungen führen, da der Wärmehaushalt des Menschen von mehr Faktoren abhängt als nur der Temperatur. Besonders betroffen hiervon sind unbedeckte Hautpartien wie das Gesicht. Der Effekt hat daher eine hohe Bedeutung für Wintersportler, Motorschlittenfahrer (Fahrtgeschwindigkeit) und Bergsteiger (Bergwind). Wird er nicht von vornherein berücksichtigt und paart sich mit der Gefühllosigkeit und damit Schmerzunempfindlichkeit der betroffenen Hautpartien, so kann es leicht zu schwerwiegenden Erfrierungen kommen.
Begünstigend für Erfrierungen sind auch akute Alkoholvergiftungen, da nach einer Zeit der erhöhten Hautdurchblutung die Wärmezufuhr vom Körperinnern her erschöpft ist (Unterkühlung) und der die Gefahr (Zeitdauer, Kälte) unter- und sich selbst überschätzende Betroffene zumeist infolge Müdigkeit und Benommenheit um keine Hilfe nachsucht oder technisch nicht anzufordern vermag. Aus diesen Erfahrungen leitet sich die unbedingte Empfehlung ab, sogar bei organisierten Winterhilfsaktionen auf jedweden Alkoholkonsum zu verzichten und Alleingänge (fehlende gegenseitige Hilfe) zu vermeiden.
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