Erkenbert-Ruine
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Die Erkenbertruine ist die Ruine der ehemaligen Stiftskirche St. Maria Magdalena in Frankenthal (Pfalz). Erbaut im 12. Jahrhundert durch den Wormser Erkenbert, auch Eckenbert genannt.
[Bearbeiten] Geschichte
- 1119 - Der Ministeriale Erkenbert aus Worms gründet auf seinem Landsitz ein Augustiner-Chorherrenstift mit Hospital.
- 1125 - die Stiftskirche wird durch Bischof Burkhard II. von Worms der heiligen Maria Magdalena geweiht. Erkenberts Gemahlin Richlinde gründet in Frankenthal einen Augustiner-Chorfrauenstift.
- 1132 - Erkenbert stirbt und ist bis dahin Probst des Stiftes.
- 1140 - der Stift wird durch Papst Innozenz II. zur Abtei erhoben.
- 1142 - Weihe eines weiteren Bauabschnitts.
- 1163 - Papst Viktor IV. bestätigt die Privilegien des Stiftes.
- 1171 - durch einen Brand werden Teile der Stiftskirche zerstört.
- 1181 - Wiederaufbau und Weihe durch Bischof Konrad I. von Worms.
- 1300 - größte Ausdehnung des Stiftes mit Landbesitz, Schule, Hospital, Studienhaus, gotischer Lettner.
- 1525 - geplündert und beschädigt wird das Stift im Bauernkrieg.
- 1562 - in der Reformationszeit wird das Stift durch Kurfürst Friedrich III. aufgehoben. Es dient als Unterkunft für flämische und wallonische Glaubensflüchtliche.
- 1689 - starke Beschädigung im pfälzischen Erbfolgekrieg, nur der Chor wird als Kirche und das nördliche Seitenschiff als Getreidespeicher wieder aufgebaut.
- 1692 - teilweiser Wiederaufbau zur Verwendung als Kirche.
- 1756 - über dem ehemaligen Westflügel wird das Rathaus erbaut.
- 1820 - Chor und Querhaus werden abgetragen um einen Neubau einer protestantischen Kirche zu ermöglichen. Der Architekt Philipp Mattlener erhält weitestgehend den Südturm und erreichtet eine klassizistische Kirche.
- 1823 - Weihe der neuen Kirche. Die weiteren Reste der Ruine sollen verschwinden, doch man erhält das nördliche Seitenschiff und die Westfassade.
- 1893 - Im ehemaligen Getreidespeicher wird durch den Altertumsverein ein Museum eingerichtet, Erkenbertmuseum genannt.
- 1910 bis 1914 - der Getreidespeicher wird abgebrochen, die Ruine zum Atrium ausgebaut, das Museum zieht in ein Obergschoß in dem sich auch ein großer Ratssaal befindet.
- 1943 - bei einem Bombenangriff während des Zweiten Weltkrieg werden Museum und protestantische Kirche zerstört.
- 1950 bis 1952 - Wiederaufbau der Kirche als Zwölf-Apostel-Kirche nach den Plänen von Georg Wick.
- 1955 - Neubau des Rathaus.
- 1960 - Entfernung der Museumsreste und Freilegung der romanischen Ruine.
[Bearbeiten] Quellen
- Informationstafeln an der Ruine
- Volker Christmann: Frankenthal - Ein verlorenes Stadtbild, 1. Auflauge 2005, Darmstadt.
Koordinaten: 49° 16' 36" N, 8° 02' 19" O