Förtchen
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Förtchen (dänisch: Æbleskiver) sind ein traditionelles Gebäck der Schleswig-Holsteiner Küche, das besonders zur Weihnachtszeit und zu Altjahrsabend gebacken wird. Förtchen werden in einer speziellen Pfanne mit kugelrunden Vertiefungen auf dem Herd in Fett ausgebacken. Für Förtchen werden von Region zu Region verschiedene Teigarten verwendet. Es gibt mit Apfelmus, Pflaumenmus, entsteinten Backpflaumen oder mit Apfelstückchen gefüllte Varianten ebenso wie ungefüllte Förtchen oder solche mit gehackten Mandeln und Rosinen zur Verfeinerung.
In früheren Zeiten wurden die Förtchen zu Weihnachten spät abends als letzte Leckerei gereicht. In vielen Familien gab es spezielle Rezepte, die von Generation zu Generation weitergereicht wurden. Der Weihnachtsabend wurde im Volksmund auch Vullbuksabend („Vollbauchsabend“) genannt. Zu Altjahrsabend zogen auch in den Städten verkleidete Kinder mit einem Rummelpott von Haus zu Haus, um mit plattdeutschen Liedern Süßigkeiten, z.B. die beliebten Förtchen, zu erbetteln.
In der zweiten Hälfte des 20. Jh. sind die Förtchen wie viele andere traditionelle Speisen aus der Mode gekommen. Eine gewisse Renaissance erleben die Förtchen seit den 1990er Jahren, in denen unter anderem durch die Slow-Food-Bewegung eine Neubewertung der traditionellen regionalen Küchen eingeleitet worden ist. Heute kann man Förtchenpfannen in speziellen Ausführungen für den Elektroherd (mit glattem Boden) bei einigen norddeutschen Handelsketten kaufen.
[Bearbeiten] Siehe auch
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- Berliner Pfannkuchen
- Dalken - ein böhmisches Gebäck, ebenfalls in einer Pfanne mit Vertiefungen gebacken.
- Poffertjes - aus Holland, haben einen flüssigeren Teig.
[Bearbeiten] Weblinks
- Ein Rezept findet sich in Wikibooks: Förtchen
- Historische Förtchenpfanne im Museum