Falsche Flagge (Operation)
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Der englische Ausdruck false flag operation bezeichnet eine Unternehmung, die zur Verschleierung der eigenen Identität und Absichten vorgeblich von dritter Seite durchgeführt wird, also unter falscher Flagge. Hauptaugenmerk ist dabei, sich Quellen nutzbar zu machen, die bei Kenntnis des Nutznießers der gelieferten Information zu einer Zusammenarbeit sonst aller Wahrscheinlichkeit nicht bereit gewesen wären. Auch verdeckte Operationen von Geheimdiensten werden teilweise unter falscher Flagge durchgeführt, etwa um unbeteiligte Dritte zu diskreditieren. Dies geschieht häufig im Zusammenspiel mit dem gezielten Einsatz von Desinformation, siehe zum Beispiel Gladio.
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[Bearbeiten] Motiv
Motive für eine false flag operation können sein:
- Verschleierung der Urheberschaft;
- Erhöhung der Kooperationsbereitschaft bei der Anwerbung oder Abschöpfung von Zielpersonen;
- Provokation von Zwischenfällen;
- Destabilisierung; und auch
- Überprüfung der Loyalität eigenen Personals.
[Bearbeiten] Ursprung
Das Konzept der Falschen Flagge hat seinen Ursprung in der Seefahrt, wo die Flagge eines Schiffes dessen Nationalität und Herkunft signalisiert. Um in Kriegszeiten den Gegner zu täuschen, war es durchaus üblich, dass Schiffe daher die Flagge eines anderen Staates als dem eigenen hissten. Auch Kriegsschiffe bedienten sich dieser Täuschungsmaßnahme, die allgemein akzeptiert wurde, vorausgesetzt, die wahre Identität wurde vor Beginn etwaiger Kampfhandlungen durch das Hissen der eigenen Flagge angezeigt. Nach und nach weitete sich der Gebrauch fremder Hoheitszeichen, also Flaggen, Insignien und Uniformen, auch auf dem Land aus, ebenfalls mit der Einschränkung, dass sie vor Kampfhandlungen abgelegt wurden. Inzwischen wird diese Praxis unter bestimmten Voraussetzungen auch vom Völkerrecht gedeckt - wobei der Gebrauch von internationalen Schutzzeichen ausdrücklich verboten ist.
[Bearbeiten] Beispiele
- Englischer Konservativer spioniert vermeintlich für das pro-westliche südafrikanische Apartheitsregime, in Wirklichkeit aber für den KGB, mit dem er wissentlich nie zusammengearbeitet hätte.
- Westdeutscher Wissenschaftler glaubt mit dem befreundeten CIA zusammenzuarbeiten, liefert aber tatsächlich an den israelischen MOSSAD.