Feline Fibroadenomatose
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Die Feline Fibroadenomatose ist eine hormonell beeinflusste Erkrankung der Milchdrüse der Katzen (lat. felis=Katze), die durch eine reversible Zubildung von mesenchymalen und epithelialen Zellen (Fibroadenome) in den Mammarkomplexen gekennzeichnet ist.
[Bearbeiten] Entstehung
Die Ursache für diese Erkrankung ist bislang ungeklärt. Als gesichert gilt eine Beteiligung des Sexualhormons Progesteron. Die feline Fibroadenomatose entwickelt sich stets in der Phase hoher Progesteronspiegel während des Sexualzyklus, also im Anschluss an die Brunst („Rolligkeit“) während einer Trächtigkeit oder Scheinträchtigkeit. Auch eine medikamentelle Unterdrückung der Rolligkeit durch Hormonbehandlung (iatrogen) kann als Nebenwirkung zur Ausbildung einer felinen Fibroadenomatose führen.
Unter dem Progesteroneinfluss kommt es zu einer starken Vermehrung (Proliferation) der Zellen der Milchdrüse. Dabei vermehren sich sowohl die Zellen des Drüsen-Epithels als auch die des dazwischen liegenden Bindegewebes.
[Bearbeiten] Symptome
Die feline Fibroadenomatose beginnt zunächst ohne Störung des Allgemeinbefindens. Es kommt zu einer starken Größenzunahme der Gesäugekomplexe.
Sekundär kann es durch diese Größenzunahme zu einer Unterversorgung mit Blut (Ischämie), zum Absterben (Nekrose) des Gewebes infolge des erhöhten Drucks, zu Schwierigkeiten beim Laufen und zu reduzierter Futteraufnahme (Anorexie) kommen.
[Bearbeiten] Behandlung
Die Gesäugezubildung ist reversibel. Mit der physiologischen Zurückbildung des Gelbkörpers im Eierstock, dem Ort der Progesteronbildung, bilden sich auch die Fibroadenome wieder zurück. Die künstliche Auslösung der Gelbkörperrückbildung (Luteolyse) durch Prostaglandin F2α ist aufgrund der starken Nebenwirkungen nicht zu empfehlen.
Eine medikamentelle Behandlung mit Antiprogesteronen wie Aglepriston (Alizin®) führt ebenfalls binnen vier Wochen zu einer Rückbildung der Gesäugevergrößerung. Dabei wird die Injektion am 1. und 7. Tag nach der Erstbehandlung wiederholt.
Bei Katzen, die nicht zur Zucht verwendet werden, empfiehlt sich eine Kastration. Nach der Kastration kommt es ebenfalls zur Rückbildung der Fibroadenome. Zudem wird ein potentielles Wiederauftreten im nächsten Sexualzyklus von vornherein unterbunden.