Focus (Spiel)
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Focus | |
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![]() Schematische Darstellung des Spielbretts |
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Daten zum Spiel | |
Autor: | Sid Sackson |
Verlag: | bis 1995 Parker, danach Kosmos |
Erscheinungsjahr: | 1963 |
Art: | Brettspiel, Strategiespiel, Denkspiel |
Mitspieler: | 2 bis 4 |
Dauer: | 30 - 45 Minuten |
Alter: | ab 10 Jahre |
Auszeichnungen | |
Spiel des Jahres 1981 Essener Feder 1981 |
Focus ist ein Strategiespiel für 2 bis 4 Personen des Spieleautors Sid Sackson, das erstmals 1963 von der Minnesota Mining and Manufacturing Company, kurz 3M verlegt wurde. Seit 1995 erscheint es in veränderter Aufmachung beim Kosmos-Spiele-Verlag. Zudem war es im angelsächsischen Raum auch als Domination oder Dominio bekannt geworden.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Regeln für zwei Spieler
- Gespielt wird auf einem Brett mit 6×6 Feldern und je 4 zusätzlichen Feldern an jeder Seite (Bild). Am Spielbeginn wird auf jedes der 6x6 mittleren Felder je ein Stein gelegt, so dass das abgebildete Muster entsteht.
- Die Steine werden im Spielverlauf aufeinandergestapelt und bilden Türme. Ein einzelner Stein wird im folgenden auch als ein Turm der Höhe eins bezeichnet. Ein Turm gehört immer dem Spieler, dem der oberste Stein gehört.
- Die Spieler ziehen abwechselnd. Ein Zug besteht entweder darin, einen oder mehrere Steine von einem eigenen Turm zu nehmen und auf ein anderes Feld zu ziehen, oder einen eigenen Stein, den man in einem Vorrat außerhalb des Bretts hat, einzusetzen. Dieser Vorrat ist zu Beginn leer.
- Ein Zug bewegt die x obersten Steine eines Turms x Felder weit in horizontaler oder vertikaler Richtung, d. h. die Zahl der ziehenden Steine bestimmt die Entfernung, über die sie ziehen. Sie können auf ein leeres Feld oder auf einen anderen Turm ziehen, und dazwischenliegende Türme überspringen.
- Das Einsetzen eines Steins kann auf ein beliebiges Feld erfolgen, auch auf eigene oder gegnerische Türme.
- Wenn ein Turm mit mehr als fünf Steinen entsteht, werden die überzähligen von unten her entfernt. Die entfernten Steine gehen in den Vorrat des Spielers über, der den Zug ausführt, soweit sie von seiner Farbe sind. Die andersfarbigen werden aus dem Spiel entfernt.
- Der Spieler, der als letzter einen Zug ausführen kann, gewinnt.
Der Mathematiker Paul Yearout hat eine sogenannte Ochsentourstrategie ersonnen. Dabei macht der Nachziehende stets Züge, die die Symmetrie der Stellung erhalten, und kann das Spiel nicht verlieren. Sid Sackson hat als Gegenmaßnahme zwei Regelvorschläge entwickelt: entweder wird die Partie am Ende als Sieg für den Anziehenden gewertet, wenn der Nachziehende nur Symmetriezüge gemacht hat, oder es werden zu Beginn des Spiels zwei Steine der Startaufstellung vertauscht, so dass die Stellung nicht mehr symmetrisch ist.
[Bearbeiten] Varianten
Das Spiel kann auch zu dritt oder zu viert gespielt werden. Dann bekommt jeder Spieler seine eigene Steinfarbe, und gezogen wird reihum.
Bei vier Spielern bilden immer zwei Spieler ein Team. Vor dem Spiel wird vereinbart, ob sie ihre Strategie während des Spiels absprechen dürfen.
Dieses Spiel war ursprünglich für zwei oder vier Personen gedacht. Die Variante für drei Personen hat Sid Sackson erst später hinzugefügt. In der Dreierversion gewinnt, wer entweder drei Steine jedes Gegners gefangen nehmen konnte oder mindestens zehn Steine, einschließlich seiner eigenen, vom Brett entfernen konnte.
[Bearbeiten] Preise und Auszeichnungen
1981 wurde Focus zum Spiel des Jahres gewählt. Bisher blieb es das einzige abstrakte Denkspiel, das diesen Preis erreichen konnte. Die Spielregel bekam im gleichen Jahr den Essener Feder - Preis.