Galaktische Gezeiten
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Ein ausgedehnetes (d.h. nicht punktförmiges) Objekt erfährt Gezeitenkräfte, wenn es sich in einem Gravitationsfeld bewegt. Diese Kräfte resultieren daher, dass eine kräftefreie Bewegung nur für den Schwerpunkt des Objekts erfolgt (hier heben sich Gravitationskraft und Zentrifugalkraft auf), während in vom Schwerpunkt verschiedenen Teilen des Objekts die Gravitationskraft oder die Zentrifugalkraft überwiegt.
Das Sonnensystem bewegt sich gravitativ gebunden um das Zentrum der Milchstraße und unterliegt dabei ebenfalls einer Gezeitenwirkung, die als Galaktische Gezeiten bezeichnet werden. Auf der dem Zentrum der Milchstraße zugewandten Seite des Sonnensystems überwiegt die galaktische Gravitation, auf der dem Zentrum der Milchstraße abgewandten Seite des Sonnensystems überwiegt die Zentrifugalkraft.
Die galaktischen Gezeitenkräfte sind klein und für die Bahnbewegungen der Planeten vernachlässigbar. Sie haben aber Einfluss auf die Umlaufbahnen der Objekte in der Oortschen Wolke und tragen zu einem Fluss von Kometen aus der Oortschen Wolke in das innere Sonnensystem bei.