Ganztonleiter
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Die Ganztonleiter ist eine hexatonische (sechstönige) Tonleiter, die nur aus Ganzton-Intervallen, also großen Sekunden besteht.
Eine Ganztonleiter klingt für Ohren, die an die in der abendländischen Musik gebrauchten diatonischen Tonleitern wie Dur und Moll gewöhnt sind, relativ fremd, da ihr die Halbtöne fehlen. Die Beziehungen zwischen den Tönen der Skala werden nicht durch gelegentliche Leittöne strukturiert. Daher gibt es bei der Ganztonleiter keinen leicht erkennbaren Grundton, was eine „schwebende“ Wirkung hervorruft. Ferner ist der Tritonus ein charakteristisches Intervall der Ganztonleiter, wodurch sie verhältnismäßig schwer zu singen ist. Ein Tritonus kann leitereigen auf jeder Tonstufe gebildet werden.
Der speziellen Wirkung der Ganztonleiter bediente sich als einer der ersten Rimski-Korsakow zur Darstellung magischer Gestalten in seinen Opern; später dann die Komponisten des Impressionismus (z. B. Debussy und Ravel). Auch im Jazz erhält die Ganztonleiter eine wichtige Bedeutung als eigenständige Skala, z. B. über Septakkorde mit tiefalterierter Quinte.