Gefäßtonus
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Der Gefäßtonus ist der Spannungszustand der glatten Gefäßmuskulatur. Er reguliert die Organdurchblutung und beeinflusst maßgeblich die Physik des Blutkreislaufs.
[Bearbeiten] Funktion
Organdurchblutung
Der Gefäßtonus kann von Organ zu Organ unterschiedlich reguliert werden und bestimmt so den Widerstand, den das einzelne Organ der Durchblutung entgegensetzt. Damit kann die Durchblutung des einzelnen Organs gesteuert werden.
Blutkreislauf
In der Summe erzeugt der Gefäßtonus in der Körperperipherie den totalen peripheren Widerstand (total peripheral resistance TPR oder systemic vascular resistance SVR), der mit dem Herzzeitvolumen (HZV) den Blutdruck beeinflusst analog zum Ohmschen Gesetz.
Stromkreis: R = U/I
Kreislauf: TPR = deltaP/HZV <=> TPR = (MAP-ZVD)/HZV
deltaP ist die Druckdifferenz zwischen venösem (zentralvenöser Druck ZVD) und arteriellen (mittlerer arterieller Druck MAP) Schenkel und entspricht im Stromkreislauf der elektrischen Spannung U. Das HZV entspricht der Stromstärke I und der elektrische Widerstand R dem TPR.
[Bearbeiten] Regulation
Die Regulation erfolgt über zentrale (Blutdruck) und lokale Mechanismen. Beachte die unterschiedliche Rezeptorverteilung im Körper, auch die Gefäße haben unterschiedliche Eigenschaften.
- Gefäßnerven (Vasomotoren): Freisetzung von Noradrenalin wirkt
- niedrig dosiert auf alpha1-Rezeptoren ⇒ Gefäßkonstriktion (Engsstellung) vor allem kleiner Arterien.
- (hochdosiert auf präsynaptische alpha2-Rezeptoren ⇒ Hemmung der Noradrenalinfreisetzung als Gegenregulation)
- zirkulierende Hormone: Adrenalin gelangt über den Blutweg zu den beta2-Rezeptoren ⇒ Weitstellung der Herzkranzgefäße
- myogene Antwort der glatten Muskulatur auf Dehnung
- lokale Faktoren:
- Stoffwechselendprodukte wie ADP, AMP, Adenosin, Kalium, Wasserstoff-Ionen ("Säure"), CO2- und O2-Mangel signalisieren den kleinen Arterien vermehrten Durchblutungsbedarf und wirken gefäßerweiternd.
- Prostacyclin I 2 (PGI2)
- Stickstoffmonoxid NO (Synonym EDRF (endothelium-derived relaxing factor))
- Endotheline
- flussabhängige Dilatation (Gefäßerweiterung)
weitere Gefäßdilatatoren:
- Histamin
- verschiedene Entzündungsmediatoren