Geleitzelle
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Geleitzellen sind drüsenartige Zellen, die im Phloem (Siebteil) der Leitbündel der Bedecktsamer (Angiospermen) direkt neben den zuckertransportierenden Siebröhren liegen und den Stoffwechsel der letzteren unterstützen. Geleitzellen bilden mit den Siebröhren zusammen, den Siebröhren/Geleitzellen-Komplex.
Bei der inäqualen (ungleichmäßigen) Teilung von so genannten Siebröhrenmutterzellen entstehen größere und kleinere Zellen. Aus den größeren entwickeln sich die Siebröhren, die für den Langstreckentransport der Assimilate zuständig sind, die kleineren teilen sich noch mehrfach, und es entstehen aus ihnen die Geleitzellen.
Es handelt sich bei den Geleitzellen um sehr plasmareiche, kernhaltige Zellen, die über eine Vielzahl von Plasmodesmen mit den Siebröhren verbunden sind. Ihre Aufgabe besteht in der Unterstützung des Stoffwechsels der kernlosen Siebröhren (zum Beispiel durch Synthese der filamentbildenden P-Proteine) und in der kontrollierten Be- und Entladung der Siebröhren mit den zu transportierenden Zuckern. Deshalb befinden sich in den Geleitzellen auch eine Vielzahl von Mitochondrien.
Das Phloem der Nacktsamer und der Farne enthält keine Geleitzellen. Stattdessen kommen bei ihnen eiweißreiche Strasburgerzellen vor.