Geruchsfetischismus
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Geruchsfetischismus oder Mysophilie ist eine sexuelle Präferenz (Paraphilie), bei der sexuelle Erregung durch allgemein als unerfreulich angesehene Geruchs- oder Geschmacksempfindungen hervorgerufen wird. Zu den am häufigsten verbreiteten mysophilen Praktiken gehört das Riechen an länger getragenen Socken oder benutzter Unterwäsche.
Häufig erreicht der Mysophile sexuelle Lust nur durch das Ausführen oder das Erdulden einer in den Augen vieler anderer ekelhaften Handlung. Erniedrigung durch Schmutziges oder Anstößiges wirkt stimulierend und wird in Lust umgewandelt. Deswegen wird Mysophilie auch als Teil des Masochismus betrachtet oder ist zumindest in Teilbereichen damit vergleichbar.
Die Mysophilie ist wie alle Paraphilien sehr unterschiedlich ausgeprägt. So kann beispielsweise der Geschlechtsverkehr nur auf einer öffentlichen Toilette vollzogen werden oder der männliche Mysophile onaniert lustvoll beim Anblick von Fäkalien oder seine Partnerin darf sich vor dem Verkehr weder waschen noch parfümieren. Bei geschmacklich Orientierten gilt das Trinken von Urin als die häufigste Praxis (Urophagie).
[Bearbeiten] Wissenswertes
- In Japan existieren Automaten aus denen man getragene Unterwäsche, meist kleine Slips, für Geld erwerben kann. ([1])
- Johann Wolfgang von Goethe gestand Frau Charlotte von Stein, seiner Geliebten von 1775 - 1788, ein Mieder entwendet zu haben, um nach Lust und Laune daran riechen zu können.
- Napoléon Bonaparte soll angeblich Joséphine während seiner Ägyptischen Expedition die Worte „Wasch Dich nicht mehr, ich komme bald zurück.“ (Ne te lave pas, je reviens) geschrieben haben.