Gewässerschutz
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Gewässerschutz bezeichnet die Gesamtheit der Bestrebungen, die Gewässer (Oberflächengewässer und das Grundwasser) vor Beeinträchtigungen zu schützen.
Der Gewässerschutz hat verschiedene Zwecke:
- Reinhaltung des Wassers als Trink- oder Brauchwasser;
- Schutz aquatischer (d.h. vom Wasser abhängiger) Ökosysteme als Teilaufgabe des Naturschutzes.
Gewässerschutz wird deswegen teils nutzungsorientiert, teils losgelöst von Nutzungsinteressen betrieben. Zwischen diesen Ausrichtungen kann es zu Konflikten kommen. Hinsichtlich des Grundwassers steht er in engem Zusammenhang mit dem Bodenschutz. Grundwasserverschmutzung als Teilaspekt der Umweltverschmutzung stellt ein ernstzunehmendes Problem dar.
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[Bearbeiten] Ursachen der Wasserverschmutzung
- wasserlösliche Haushaltsabfälle werden unerlaubt deponiert,
- Abwasser sickert aus undichten Rohren,
- Abwasserleitungen im Allgemeinen,
- zu viel Dung auf den Feldern, zum Beispiel der Dung von Massentierhaltung, sickert in den Boden,
- überbaute Flächen,
- Schadstoffe aus der Luft und Pflanzenschutzmitteln.
[Bearbeiten] Auswirkungen der Wasserverschmutzung
Heute kann man oberflächennahes Grundwasser kaum noch zur Trinkwassergewinnung nutzen, da die Trinkwasserordnung vorschreibt, dass unter anderem nicht mehr als 50g Nitrat/Liter im Trinkwasser nachweisbar sein darf. Deshalb werden immer tiefere Grundwasservorkommen zur Trinkwassergewinnung genutzt.
[Bearbeiten] Maßnahmen zur Wasserreinhaltung
Die Wasserreinhaltung erfolgt mit dem Ziel, die Einflüsse der menschlichen Nutzungen der Gewässer und ihres Umlandes auf ein erträgliches Maß zu mindern. Im Bereich der Europäischen Union wird durch die Wasserrahmenrichtlinie die Erreichung eines guten ökologischen Zustandes als Ziel der Gewässergüte und somit des Gewässerschutzes definiert. Auf nationaler Ebene dient dieser Aufgabe vor allem das Wasserrecht, aber auch andere Gesetze aus dem Bereich Umweltrecht.
Die Maßnahmen der Wasserreinhaltung können sein:
- Vermeidung der Gewässerbelastung durch Verzicht auf den Einsatz störender Stoffe beziehungsweise deren Rückhalt am Anfallort.
- Angepasste landwirtschaftliche Bewirtschaftung (zum Beispiel Erosionsvermeidung, geringer Dünge- und Pflanzenschutzmitteleinsatz).
- Maßnahmen zur Abwasserableitung und -reinigung
- Ordnungsgemäße Abfallentsorgung.
- Vermeidung und Bekämpfung von Unfällen und Störfällen. zum Beispiel durch Löschwasserrückhaltung.
Die Überwachung des Gewässerzustands und der Gewässerentwicklung nennt sich Gewässermonitoring.
[Bearbeiten] Bedeutung des Gewässerschutzes
In den 70er Jahren war der Rhein bei Düsseldorf ein Gewässer mit stark organischer Verschmutzung. Die Folge war ein niedriger Sauerstoffgehalt. Auch der Neckar bei Ludwigsburg wies ein enormes O2-Defizit und eine hohe Konzentration von Abwasserpilzen auf. Rhein und Neckar galten in den 70ern als "Kloaken der Nation". Das Wasser von Rhein und Neckar bekam Ende der 70er Jahre die Gewässergüteklasse IV verliehen, während beide Flüsse sowie die meisten anderen Fließgewässer in Deutschland nahezu Trinkwasserqualität besitzen (Güteklasse II). Baden im Neckar ist also wie zu Großmutters Zeiten wieder möglich.
Heute umfassen die ständigen Beobachtungsprogramme der Fließgewässerüberwachung in Baden-Württemberg sorgfältige biologisch-physikalische und physikalisch-chemische Untersuchungen. Sie überwachen permanent die Wasserqualität der Fließgewässer und stehenden Gewässer und benoten diese mit so genannten Gewässergüteklassen.