Glaukos (Meeresgott)
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Glaukos (Glaukos Pontios) war ein minderer Meeresgott der alten Griechen und Vater von Deiphobe.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Sagen
In der Argonautensage erscheint er als Fischer in der böotischen Seestadt Anthedon, als Erbauer und Steuermann der Argo, der nach der Schlacht der Argonauten mit den Tyrrhenern auf wunderbare Weise zu der Würde eines Gottes gelangte und dem Iason weissagte. Als er nämlich einst Fische, die er auf das Ufer warf, durch die Berührung der daselbst wachsenden Kräuter plötzlich so munter werden sah, als wären sie im Wasser, aß er auch von diesen Kräutern und wurde durch deren Genuss in eine solche Begeisterung versetzt, dass er ins Meer sprang, wo ihn Okeanos und Tethys in eine Meeresgottheit umwandelten.
Andere berichten, Glaukos habe sich aus Liebe zu dem jugendlichen Meergott Melikertes in die See gestürzt; ja, man identifizierte ihn geradezu mit Melikertes.
[Bearbeiten] Wirkungsbereich
Als Seegottheit hat er die Gabe der Weissagung. Sein gewöhnlicher Aufenthalt soll auf der Insel Delos sein. Auf vielen Inseln und Küsten Griechenlands genoss er Verehrung als ein freundlicher und milder, gegen alle Schiffbrüchigen zur Hilfe bereiter Gott. Tassilo v. Scheffer charakterisierte ihn als den "Gott der blauen Meeresstille".
[Bearbeiten] In den Künsten
Auch Gegenstand dramatischer Darstellungen wurde Glaukos; dahin gehört vor allen der Glaukos des Aischylos.
Auf Bildwerken erscheint er in tritonenartiger Gestalt; sein Äußeres ist rau und zottig, die Brust mit Seetang und Muscheln bewachsen, blondes Haupt- und Barthaar von üppiger Fülle.