Gleichwellenbetrieb
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Als Gleichwellenbetrieb bezeichnet man den Betrieb von mehreren Rundfunksendern auf der gleichen Frequenz. Er wird häufig im Mittelwellenbereich, gelegentlich aber auch in anderen Frequenzbereichen angewandt, um den zur Verfügung stehenden Frequenzbereich besser zu nutzen. Die Frequenzen der im Gleichwellenbetrieb müssen phasenstarr miteinander synchronisiert sein, um größere Verzerrungen in den Gebieten, in denen die Signale der Stationen etwa gleich stark ankommen zu vermeiden. Trotzdem lassen sich Verzerrungen nicht ganz vermeiden.
Im Gleichwellenbetrieb gefahrene Stationen müssen, sofern es Gebiete gibt, in denen mehr als eine der im Gleichwellennetz zusammengefaßten Stationen gut empfangen werden können, grundsätzlich das gleiche Programm übertragen, was eine Nutzung von im Gleichwellenbetrieb betriebenen Sendern für Lokalprogramme ausschließt. Rundfunksender, die im Gleichwellenbetrieb arbeiten, können nur in unmittelbarer Nähe der Sendeanlagen zur Funkpeilung verwendet werden. In den Zonen, in denen mehrere Stationen mit ähnlicher Feldstärke kommen, ist keine brauchbare Peilung möglich. Im 2. Weltkrieg wurden während des Überfliegens feindlicher Bomberverbände daher die Rundfunksender in den Gleichwellenbetrieb umgeschaltet.
In Österreich und der Schweiz existieren heutzutage keine im Gleichwellenbetrieb betriebene Mittelwellen-Rundfunksender. In Deutschland werden folgende Stationen im Gleichwellenbetrierb gefahren:
- Sender Nordkirchen und Thurnau (DLF, 549 kHz)
- Sender Weiskirchen und Hoher Meissner (Hessischer Rundfunk, 594 kHz)
- Sender Obereisesheim und Ulm-Jungingen (SWR, 711 kHz)
- Sender Würzburg und Hof (BR, 729 kHz)
- Sender Ravensburg-Horgenzell und Cremlingen (DLF, 756 kHz)
- Sender Ismaning und Dillberg (BR, 801 kHz)
- Sender Kaiserslautern und Grafenwöhr (AFN, 1107 kHz)
- Sender Hirschlanden, Heidelberg, Würzburg, Schweinfurt (AFN, 1143 kHz)
- Sender Ansbach, Hohenfels (AFN, 1485 kHz)