Gradation (Zoologie)
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Im zoologischen Sprachgebrauch ist unter Gradation die Massenvermehrung einer Tierart zu verstehen. Viele Insektenarten, wie zum Beispiel die Borkenkäfer oder die Wanderheuschrecken aber auch Säugetiere, wie die sprichwörtlichen Lemminge können sich bei sehr günstigem Witterungs- und Nahrungsangebot geradezu explosionsartig vermehren. Diese exponentielle Wachstumsrate wird als 'Progradation' bezeichnet. Vermehrtes Auftreten von Fressfeinden, geänderte Witterungs- und Nahrungbedingungen, oder direkter anthropogener Eingriff (zum Beispiel großflächiger Einsatz von Pestiziden) stoppt die Gradation und leitet in die Phase der Retrogradation über, in der die Massenvermehrung zusammenbricht und die Populationsdichte oft unter den regionalen Durchschnittswert dieser Art sinkt. Bei Fressfeinden, die auf die Massenvermehrung ihrer Nahrungstiere ebenfalls mit gesteigerter Reproduktion reagiert haben, führt der Zusammenbruch einer Gradation oft zum evasiven Verlassen eines Gebietes.
Siehe auch: