Grenzproduktivitätsprinzip der Arbeit
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Das Grenzproduktivitätsprinzip der Arbeit ist neoklassische Theorie der Unternehmung. Sie ergibt sich aus der Lösung der Gewinnmaximierungsaufgabe eines Unternehmens. Bei gegebener Produktionsfunktion mit den üblichen Variablen:
- A = Technologiekoeffizient
- L = Arbeitseinsatz (von engl. labour)
- K = Kapitaleinsatz
- H = Humankapital
- N = Natürliche Ressourcen
Um ihren Gewinn zu maximieren, wird ein Unternehmen den Arbeitseinsatz L so wählen, dass das Grenzprodukt der Arbeit dem Reallohn entspricht, d.h.: . Für das Grenzprodukt der Arbeit wird gemäß der neoklassischen Wirtschaftstheorie angenommen, dass es stets positiv und abnehmend ist.
Viele Ökonomen leiten daraus die Forderung ab, ggf. den Reallohn zu senken, um mehr Arbeit und mehr Output zu erreichen, da es sich für die betreffende Firma bei gesenktem Reallohn auszahle, den Arbeitseinsatz und damit die Produktion bis zu einem gegenüber der ursprünglichem Optimum niedrigeren Grenzprodukt der Arbeit zu erhöhen.
Die obige, rein angebotsorientierte Forderung lässt sich mathematisch leicht beweisen, ihre Gültigkeit in der Realität ist aber auch unter Ökonomen umstritten. Insbesondere nachfrageorientierte Volkswirte lehnen sie ab. Gleichwohl wird dieses Konzept zur Zeit von vielen Regierungen als Rezept gegen Wirtschaftskrise und Arbeitslosigkeit angesehen.