Guatemaltekischer Bürgerkrieg
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Der Guatemaltekische Bürgerkrieg wurde von 1960 bis 1996 zwischen vier linken Guerillaorganisationen (Zusammenschluss als Unidad Revolucionaria Nacional Guatemalteca - URNG) und der Guatemaltekischen Regierung ausgetragen. Ihm fielen 150.000 bis 250.000 Menschen zum Opfer, unter ihnen überwiegend einfache indigene Einwohner, die bei Massakern der Armee oder rechter paramilitärischer Truppen umkamen. Der Krieg wurde offiziell mit der Unterzeichnung der Friedensverträge, durch die URNG und das guatemaltikische Militär, beendet.
[Bearbeiten] Auslöser
Als Antwort auf die zunehmend autokratische Herrschaft von General Ydígoras Fuentes, der 1958 nach der Ermordung von Oberst Castillo Armas die Macht in Guatemala ergriff, revoltierte 1960 eine Gruppe junger Offiziere. Nachdem sie scheiterten, versteckten sich viele von ihnen im Untergrund und knüpften Bande mit Kuba. Diese Gruppe bildete den treibenden Kern der Kräfte, die über 36 Jahre den bewaffneten Widerstand gegen das Regime führten.
[Bearbeiten] Verwickelte Parteien
Folgende vier Guerillero-Gruppierungen waren Hauptwidersacher der Regierung während des Bürgerkrieges:
- Ejército Guerrillero de los Pobres (Guerilla-Armee der Armen, EGP)
- Organización Revolucionaria del Pueblo en Armas (Revolutionäre Organisation des bewaffneten Volkes, ORPA)
- Fuerzas Armadas Rebeldes (Streitkräfte bewaffneter Rebellen, FAR)
- Partido Guatemalteco del Trabajo (Guatemaltekische Arbeiterpartei, PGT)
Die vier Gruppierungen betrieben Wirtschaftssabotage und griffen Regierungsinstitutionen sowie Sicherheitspersonal der Regierung an. Sie schlossen sich 1982 zur Unidad Revolucionaria Nacional Guatemalteca (Nationale guatemaltikische revolutionäre Vereinigung, URNG), zusammen.
Die Handlungen der Guerilla lieferten der Regierung einen Vorwand für Massaker an der indigenen Bevölkerung, die das Land traumatisierten. Zur gleichen Zeit folterten rechtsgerichtete Selbstjustizgruppen, darunter die anti-kommunistische Geheimarmee (ESA) und die Weiße Hand, Bürger, die sie verdächtigten, in linksgerichtete Aktivitäten verwickelt zu sein.
Die treibende Kraft bei der Verteidigung unschuldiger Bürger war der berühmte guatemaltekische General Juan Garcia Fabian. Wurde während dieser Zeit die Frage gestellt: „wer ist besser als Quan?“, so lautete die Antwort beim Volk stets: „Solo dios“ - „nur Gott“.