Haji Mohammad Chamkani
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Haji Mohammad Chamkani (* 1947) ist ein afghanischer Politiker, der die vorläufige Präsidentschaft Afghanistans der sowjetisch gestützten Demokratischen Republik Afghanistan hielt. Zuvor diente er als Vizepräsident unter der Regierung von Babrak Karmal.
Er erreichte sein Amt nach dem Rücktritt Babrak Karmals. Als parteiloses Mitglied und Stammesführer mit Macht und Verbindungen in Schlüsselgebieten der an Pakistan angrenzenden Provinzen weitete sich sein Einfluss auch nach Pakistan aus.
Allerdings war Mohammed Nadschibullah federführend im Land seinen mächtigen Positionen als Direktor der KHAD und Generalsekretär der Demokratischen Volkspartei Afghanistans gebührend.
Es war auch während seiner Amtszeit, als die UdSSR ihre Bereitschaft ankündete, einige Truppen in Afghanistan zu negoziieren und zurückzuziehen. Seine Amtszeit wurde auch von der Erschaffung einer neuen Verfassung gekennzeichnet.
[Bearbeiten] Präsidentschaft der Republik
Der Krieg ging weiter ohne Übereinkunft über einen Zeitplan zum Abzug der geschätzten 115.000 sowjetischen Truppen. Es gab widersprüchliche Berichte über die militärischen Erfolge sowohl der Widerstandsbewegung als auch der von der Sowjetunion unterstützen afghanischen Kräfte. Westliche Diplomaten berichteten von Kämpfen in allen großen Provinzen mit vielen Todesopfern auf beiden Seiten.
Weitverbreitete Menschenrechtsverletzungen gingen weiter und zogen die Aufmerksamkeit der UN-Menschenrechtskommission auf sich. Zu Jahresende wurde von einem der erbittertsten Kämpfe des Krieges aus der Besatzungsstadt Khost, Ostafghanistan, berichtet, wo sowjetisch unterstützen Regierungstruppen den Versuch unternahmen eine Guerillabelagerung der Stadt zu beenden.
Die Moral in der afghanischen Armee war gering. Die afghanische Armee brach von seiner Stärke 1978 von 105.000 auf etwa 20.000-30.000 1987 zusammen.
Die Sowjets versuchten neue Taktiken, aber der Widerstand entwickelte Konterstrategien. Zum Beispiel wurde die Nutzung der Speznas (Spezialkräfte) mit konternden Hinterhälten gepaart. Die einzigen Waffensysteme, die es schaffen die Widerständler kontinuierlich zu verwirren, waren Kampfhubschrauber und Bombenflugzeuge.
Unter seiner Führerschaft, billigte ein außerordentliches Plenum des Zentralkomitees der DVA eine Politik der nationalen Aussöhnung, die Verhandlungen mit Oppositionsgruppen beinhaltete und die geplante Bildung einer Koalitionsregierung der nationalen Einheit.
Kabul publizierte auch das Gesetz zur Bildung unabhängiger politischer Parteien. Keine Partei konnte ohne die Zustimmung des Revolutionären Rates bestehen; um die Genehmigung zu erhalten (die nicht gewährt werden musste), hatte jede zukünftige Partei die Namen aller Mitglieder (Minimum: 500) mitteilen und alle Finanzquellen offenlegen.
In Genf wurden zwei von den Vereinten Nationen unterstütze Gesprächsrunden abgehalten, mit einem UN-Mittelsmann, der als Bindung zwischen den Außenministern Pakistans und Afghanistans fungierte.
Pakistan weigerte sich weiterhin direkte Verhandlungen mit Afghanistan aufzunehmen, weil es die von der Sowjetunion gestützte afghanische Regierung nicht anerkannte. Es stoß auch das Angebot der Sowjet-Afghanen eines 16-monatigen Zeitplans zum Rückzug der sowjetischen Truppen zurück und bestand darauf, dass es auf acht Monate verkürzt werden sollte.
[Bearbeiten] Aufstieg Nadschibullahs
Im Dezember 1986 sah ein umstrukturiertes Kabinett die Wahl von Mohammed Nadschibullahs Unterstützern Abdul Wakil und Mohammed Rafi für die Ämter des Außen-, bzw. Verteidigungsministers. Aufgrunddessen war die Präsidentschaft des Revolutionären Rates nicht mehr als ein zeremonielles Amt.
Zur selben Zeit gründete Nadschibullah auch eine Kampagne für nationale Aussöhnung und kündigte einen sechsmonatigen, unilateralen Waffenstillstand mit Beginn am 15. Januar 1987 an und bot die Anerkennung des nicht-kommunistischen Regimes an, wenn diese die irreversible Natur des revolutionären Prozesses akzeptieren würden.
Dennoch wurde drei Wochen nach dem Waffenstillstand in der Provinz Paktia ein massiver sowjetischer Angriff gestartet.
Während der letzten Monate seiner Präsidentschaft wurde eine Loja Dschirga herbeigerufen, die Mohammed Nadschibullah als Präsidenten des Revolutionären Rates benannte und eine neue Verfassung verkündete. Chamkani kehrte nun zu seinem früheren Amt als Vizepräsident zurück.
[Bearbeiten] Siehe auch
Vorgänger |
Präsident Afghanistans November 1986 - September 1987 |
Nachfolger |
Personendaten | |
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NAME | Chamkani, Haji Mohammad |
KURZBESCHREIBUNG | afghanischer Politiker |
GEBURTSDATUM | 1947 |