Hamilkar Barkas
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Hamilkar Barkas (* ca. 270 v. Chr.; † 229 v. Chr. in Spanien) war ein bedeutender karthagischer Feldherr des Ersten Punischen Krieges. Er ist zudem bekannt durch seinen Sohn Hannibal, der den Römern mehrere Niederlagen im Zweiten Punischen Krieg beibrachte.
[Bearbeiten] Leben
Hamilkar machte sich an drei Schauplätzen einen Namen als General: Gegen Ende des Ersten Punischen Kriegs war er Oberbefehlshaber des Heeres auf Sizilien, schlug anschließend den Aufstand der Söldner in Afrika nieder und unterwarf später große Teile Spaniens. Die Römer nannten ihn den Blitz, da er schnell und unerwartet zuschlug, was auf Punisch als „Barkas“ wiedergegeben wurde. Nach seinem Beinamen Barkas werden seine Söhne Hannibal, Hasdrubal Barkas und Mago, teilweise auch seine Parteigänger, Barkiden genannt.
In der letzten Phase des Ersten Punischen Krieges erhielt Hamilkar ab 247 v. Chr. den Oberbefehl über die karthagischen Truppen auf Sizilien. Dort hatte sich der Krieg zuvor deutlich zu Ungunsten der Punier entwickelt, die von den Römern auf wenige Städte im Westen der Insel begrenzt worden waren. Durch partisanen-ähnliche Taktiken konnte Hamilkar den Römern jedoch mehrere Niederlagen zufügen und allmählich verlorene Gebiete zurückgewinnen. Ein römischer Sieg zur See in der Schlacht bei den Ägatischen Inseln machte seine Erfolge aber obsolet, da ihm der Nachschub abgeschnitten wurde. Der karthagische Senat beauftragte daraufhin seinen unbesiegten General mit den unvermeidlich gewordenen Friedensverhandlungen.
Karthago musste Sizilien aufgeben und hohe Reparationen an Rom zahlen. Zudem stand es nach dem Krieg vor dem unmittelbaren Problem, sein gewaltiges Söldnerheer aus Kostengründen demobilisieren zu müssen. Dies mündete in eine Rebellion der größtenteils libyschen Söldner, die einige ihrer Heimatstädte zum Abfall von Karthago bewegen konnten. Dieser Söldnerkrieg von 241 bis 238 bedrohte letztlich die Existenz des punischen Staates stärker als der vorangegangene Krieg gegen Rom. Erst nachdem die Karthager mehrere Schlachten gegen die Aufständischen verloren hatten, wurde der Oberbefehl Hamilkar übertragen. Es gelang ihm, das Ruder herumzuwerfen und die rebellierenden Städte und Söldner in zahlreichen Gefechten zu bezwingen.
Die Römer hatten gegen Ende des Söldnerkrieges die Schwäche Karthagos ausgenutzt und Sardinien 238 annektiert, das im Friedensschluss drei Jahre zuvor noch Karthago belassen worden war. Hamilkar entschloss sich daraufhin, nach Spanien zu gehen, um dort neue Territorien zu unterwerfen. Ab 237 v. Chr. eroberte er den südlichen und östlichen Teil der iberischen Halbinsel. Durch die Erschließung von Silberminen und Handelsstützpunkten konnte er die Verluste seiner Heimatstadt aus dem Kampf gegen die Römer mehr als ausgleichen. Ob er einen weiteren Krieg gegen Rom befürchtete oder gar plante, ist äußerst zweifelhaft. Der antike Chronist Polybios erwähnt als Beweis für Revanchegelüste den angeblichen Eid, welchen Hamilkar seinen Sohn Hannibal schwören ließ, nämlich „nie den Römern wohlgesinnt zu sein“. Jedenfalls entstand im Westen ein neues Machtzentrum, wodurch auch die Stellung der Barkiden in der Innenpolitik Karthagos erheblich gestärkt worden war.
229 v. Chr. starb Hamilkar Barkas in einem Gefecht mit einem der zahlreichen iberischen Stämme. Sein Schwiegersohn Hasdrubal erweiterte und festigte in den Folgejahren die Herrschaft der Karthager in Spanien.
[Bearbeiten] Weblinks
Personendaten | |
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NAME | Hamilkar Barkas |
KURZBESCHREIBUNG | karthagischer Feldherr und Politiker |
GEBURTSDATUM | ca. 270 v. Chr. |
STERBEDATUM | 229 v. Chr. |
STERBEORT | Spanien |