Diskussion:Hausunterricht
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[Bearbeiten] Fehler im Artikel
- Der Satz "Im November 2004 gab es ernsthafte Versuche von Mitgliedern der Glaubensgemeinschaft Zwölf Stämme, den Konflikt mit den Behörden durch einen Kompromiss etwa durch das Angebot an das zuständige Kultusministerium, durch den Besuch eines Schulpsychologen einen Eindruck vom Leistungsstand der Kinder zu erhalten." ist unvollständig.
- Nach "Summerhill" fehlt das Schließen der Klammer.
[Bearbeiten] Sperrung aufheben!
Die Aufrechterhaltung einer Sperrung über Monate hinweg tut nicht Not. --80.149.16.69 01:42, 16. Feb. 2007 (CET)
Grundlage ist die Version von Denisoliver, die mit gelöscht werden musste, weil sie eine Urheberrechtsverletzung überschrieb, die in der History sichtbar geblieben wäre. --Mikue 10:58, 17. Mär 2004 (CET)
Ich kann nicht nachvollziehen, wer hier was warum gelöscht und wiederhergestellt hat; in seiner jetzigen Fassung finde ich den Artikel uneingeschränkt akzeptabel.
Die Behauptung, "Homeschooling" werde zunehmend beliebter, habe ich entfernt; sie gehört wenn, dann unter Ergänzung nachvollziehbarer Indizien in den Corpus des Artikels, nicht in den knappen Einleitungssatz. Bei 40 bis 80 Fällen in ganz Deutschland scheint mir überdies eine zurückhaltendere Einschätzung angebracht.
Aber immerhin, diese Fälle gibt es, sie sind durch die Zeitung gegangen, und ich sehe keinen Grund, warum nicht ein Artikel darüber berichten sollte. Weialawaga 13:28, 17. Mär 2004 (CET)
Heimuntericht hat in den mir bekannten Fällen (in Österreich) immer mit Ablehnung des zu sturen Schulsystems zu tun, mir ist kein Fall in Zusammenhang mit christlichem Fundamentalismus bekannt, habe in diesem Sinne ein paar Halbsätze eingebaut. Ich werde versuchen, eine Statistik zum Heimunterricht in Österreich aufzutreiben, obwohl es schwer sein wird, die verschiedenen Beweggründe auseindander zu dividieren, da man keinen besonderen Grund anführen muss.Jakob stevo 14:45, 17. Mär 2004 (CET)
[Bearbeiten] Heim- oder Hausunterricht?
In meinem Verständnis des Deutschen sind Heimunterricht und Hausunterricht zwei verschiedene Begriffe: Heimunterricht bezeichnet den Unterricht zu Hause aus ideologischen oder welchen auch immer Gründen, meist mit einfachen Mitteln von den Eltern oder einem Elternkollektiv, die dazu keinem bestimmten Stand angehören müssen; Hausunterricht bezeichnet historisch die Sitte reicher, meist adliger Familien, sich Privatlehrer zu halten, früher weil es kein funktionierendes öffentliches Schulsystem gab, heute um eine "bessere" Ausbildung zu garantieren. Da der Artikel nach dieser Definition zu etwa 90 % von "Heimunterricht" handelt, würde ich ihn gerne zurückverschieben, wenn niemand etwas dagegen hat.Jakob stevo 12:21, 18. Mär 2004 (CET)
- Solange REDIRECTS gesetzt werden, ist mir das komplett egal. Ich bin allerdings strikt gegen eine Teilung des Artikels in 3 Artikel Heimunterricht, Hausunterricht und Homeschooling (für den hippen US-Trend). denisoliver 12:28, 18. Mär 2004 (CET)
- Homeschooling sowieso nicht. nur kommt mir Heim- sinnvoller vor als Haus-.
- Auch ich stimme entschieden gegen eine Aufspaltung des Artikels: enzyklopädischer Mehrwert entsteht gerade durch dann, wenn wir einen modischen Trend in einem weiteren Kontext als Abwandlung eines uralten Phänomens darstellen. Für "Hausunterricht" als Hauptlemma spricht:
- Hausunterricht ist Unterricht zu Hause, nicht im (Kinder-)Heim.
- Google-Statistik (auf deutsch) deutet an, dass das Wort "Hausunterricht" 10mal frequenter als Heimunterricht ist. Vielleicht nicht immer in der Bedeutung "Homeschooling", aber wir wollen ja, dass der Artikel bei verschiedensten Recherche-Anliegen gefunden wird.
- Google-Suche (auf deutsch) zeigt 3 Treffer mit "Hausunterricht AND Homeschooling", nur 1 Treffer mit "Heimunterricht AND Homeschooling".
- Ein Aktivisten-Verein [1] schreibt auch "Hausunterricht".
- http://www.hausunterricht.org gibt's, heimunterricht.org ist noch zu haben.
Weialawaga 15:47, 18. Mär 2004 (CET)
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- Möglich dass das ein Austrizismus ist, wir sagen ja auch daheim anstatt zu Hause, aber für mich klingt Heimunterricht einfach stimmiger.Jakob stevo 23:18, 18. Mär 2004 (CET)
- wortschatz uni-leipzig sagt, dass beide wörter genau gleichhäufig vorkommen (und ungefähr doppelt so oft wie "homeschooling". dürfte also relativ egal sein, "heimunterreicht" hat aber mE den nachteil, dass man es auch als "unterricht im (waisen-/schwererziehbaren-)heim missverstehen könnte. 145.254.40.98 23:22, 18. Mär 2004 (CET)
[Bearbeiten] Weitere Literaturangabe
Ulrich Klemm: Lernen ohne Schule. Argumente gegen Verschulung und Verstaatlichung von Bildung. AG SPAK Bücher, Neu-Ulm, 2001
[Bearbeiten] Reichsschulpflichtgesetz
Nicht "Hitler" erliess 1938 das Reichsschulgesetz, sondern es wurde von der Legislativen des Deutschen Reichs verabschiedet. Dieser historisch falsche Hinweis soll die Schulpflicht wohl diskreditieren. Es fordert sicher auch niemand die Abschaffung des Tags der Arbeit, nur weil er in Deutschland zuerst während des Dritten Reichs begangen wurde. Roland 08.11.06
"Hitler erließ" ist wohl etwas verkürzend. Jedoch zu behaupten, dass es im Dritten Reich am 06.07.1938 (Reichsschulpflichtgesetz) eine (funktionierende) Legislative gegeben habe, ist m.E. ein Euphemismus. Es hat 1938 sogar eine "Wahl" zum Großdeutschen Reichstag gegeben. Zugelassen war genau eine Partei. Es herrschte Diktatur. Es bestimmte letzten Endes genau eine Person. s.maedge 21:35, 08. Nov 2006
Natürlich gab es im 3.Reich eine Legislative, diese funktionierte auch reibungslos. Sie war allerdings sehr antidemokratisch ausgerichtet (Rassengesetze). Es ist ja gerade der Kern der Frage um Schuld und Unschuld im 3. Reich, dass es eine leistungsfähige zentralistische Verwaltung gab, welche als vereinte Legislative und Exekutive mit gleichgeschalteter Judikativen den Staat führte. Dass sie antidemokratisch ausgerichtet war beweist eben gerade ihre Existenz.
Was ist mit dem zweiten Teil meiner Argumentation? Der Bezug zum 3.Reich ist nur ein "moralischer Meinungsverstärker" für eine Zulassung einer Schulgattung neben den öffentlichen Schulen. Es gibt übrigens kein staatliches Erziehungsmonopol. Die Schulträger sind in der Regel die Gemeinden, die Schulaufsichtsbehörde ist auf Kreis- oder Bezirksebene und das Bildungswesen unterliegt der Länderhoheit. Der Vergleich mit einer zentralistischen Diktatur ist hier absurd.
Es existieren auch verschiedene private Ersatz- und Ergänzungsschulen.
Der Staat hat allerdings nach der Landesverfassung (in jedem Bundesland) die Pflicht, auch private Schulen hinsichtlich der Umsetzung des Lehrplanes zu überwachen.
Die Befürworter der Heimschulen beziehen sich in der Öffentlichkeit auf Beispiele aus anderen Ländern und auf das Elternrecht der Erziehung. Es kann und sollte auch eine Orientierung an Rechtslagen anderer Länder erfolgen, doch ist die Folgerung einer Adaptionspflicht absurd. Das Erziehungsrecht der Eltern hat ebenfalls Grenzen. Kinder sind ab Geburt rechtsfähige Personen, die unter besonderen Schutz des Staates stehen. Sie haben gegenüber dem Staat Rechte und Pflichten. Zu diesen Pflichten gehört eben auch die Schulpflicht.
Ich bemerke bei den angeführten Fallbeispielen immer drei Argumentationsschemas der Eltern: 1. Die Kinder sollen bestimmte Dinge weder kennen noch lernen (Evolution, Sexualkunde, Emanzipation. Da es sich hier um Allgemeinbildung und Sozialkompetenz handelt, werden die Kinder in der Gesellschaft mit diesen Themen konfrontiert. Oder sollen sie etwa vor der Gesellschaft weggesperrt werden? Es kann doch nicht das Ziel sein, die Kinder durch Entfremdung von der Gesellschaft an einen Lebensweg zu binden.
2. Die Eltern führen eigene negative Erfahrungen mit dem Schulsystem als Grund an. Zunächst lernen die Kinder in einem ganz anderen Schulsystem als noch vor einer Generation. Pädagogische, didaktische und methodische Rahmenbedingungen haben sich grundlegend geändert. Die Schule wird auch nicht, wie noch vor 30-35 Jahren, als "rechtsfreier Raum" angesehen. Eltern können, wenn sie es wünschen, intensiv am Schulleben ihrer Kinder teilnehmen und es auch mitgestalten. Die Lehrkraft ist schon lange keine allmächtige Drohfigur mehr.
3. Die Eltern berichten von großen Schwierigkeiten der Kinder in der Schule. Dieses Argument ist nicht pauschal zu bewerten, da es sehr auf die Art der Schwierigkeiten ankommt. Es gibt aber unter den öffentlichen und privaten Schularten eine breite Spezialisierung auf besondere Bedürfnisse der Kinder. Die Tatsache, dass ein Kind Probleme in einer Schule hat, lässt nicht die Folgerung zu, dass es in keiner Schule unterrichtet werden kann und somit die Eltern dieses übernehmen müssen.
Ich möchte den beteiligten Eltern keine negativen Absichten unterstellen. Sie wollen sicherlich für ihre Kinder eine gute Bildung.
Ich spreche jedoch allen Eltern, auch mir selbst, die Kompetenz ab, in Eigenregie und eigenverantwortlich den Kindern alle notwendigen kognitiven, affektiven und sozialen Kenntnisse und Fähigkeiten erfolgreich zu vermitteln. Dies ist eine zu komplexe Aufgabe als dass sie von zwei Bezugspersonen bewältigt werden kann.
Das Elternhaus spielt in der Entwicklung der Kinder eine zentrale Rolle. Ist es aber der einzige Bezug der Kinder (wie etwa bei Heimunterricht), dann haben wir eine (ich meine den Begriff ernst) Erziehungsdiktatur der Eltern. Die Kinder haben dann keine Möglichkeit mehr, die Welt anders zu sehen, als ihre Eltern das tun. Mangels aufgezeigter Alternativen besteht der Zwang, so zu werden wie die Generation der Eltern. Das ist fatal in einer sich ändernden Gesellschaft. Und dies ist undemokratisch.
Roland 09.11.06