Heimwerken

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Heimwerken bezeichnet handwerkliche Tätigkeiten, die Heimwerker zum eigenen Nutzen oder in Nachbarschaftshilfe ausführen, ohne im jeweiligen handwerklichen Berufsfeld ausgebildet zu sein. Motive sind entweder Geldersparnis durch Eigenleistung (organisiert und betreut spricht man dabei von Organisierter Gruppenselbsthilfe) oder Freude an der kreativen Freizeitbeschäftigung.

Das Heimwerken umfasst Gewerke des Bauhaupt- und Baunebengewerbes. Hinzu kommen produktive Handwerkstätigkeiten wie Möbelbau, Metallbearbeitung, konstruktiver Holzbau im Garten bis hin zum Selbstbau astronomischer Geräte. Statistisch am häufigsten werden Arbeiten des Innenausbaus und der Innendekoration in Eigenleistung ausgeführt, darunter wieder am häufigsten die Verarbeitung von Boden- und Wandbelägen sowie das Anstreichen.

Das Heimwerken als Freizeitbeschäftigung verbreitete sich in Deutschland Ende der 50er Jahre und wurde von einer bereits sehr aktiven Bewegung in den Vereinigten Staaten von Amerika und Großbritannien angestoßen (Do it yourself). In dieser Zeit wurden etliche, teils heute noch publizierte Zeitschriften zum Thema gegründet wie ff - Frohe Freizeit, selbst ist der Mann, zuhause selbst gemacht oder SelberMachen.

Die Industrie stellt vor allem seit den frühen 70er Jahren immer mehr speziell für den Gebrauch durch Heimwerker entwickelte Materialien und Baustoffsortimente zur Verfügung.

Ein Pionier auf dem Gebiet preisgünstiger Heimwerkergeräte war in den 60er und 70er Jahren die amerikanische Firma Black & Decker mit ihren Kombinationsmaschinen auf der Basis eines Bohrmaschinenantriebes. Andere Hersteller wie AEG, Bosch, Metabo, Flott, Emco usw. boten ähnliche, allerdings höherpreisige und oft stabilere Zusammenstellungen an.

Heute bestehen zwischen Heimwerkergeräten und Handwerkermaschinen keine generellen Unterschiede mehr. Vielmehr haben sich mittlerweile bestimmte Hersteller überwiegend auf die Deckung des Maschinen- und Werkzeugbedarfs für professionelle Anwender spezialisiert. Als Beispiel mag die Firma Hilti dienen, die mit ihren sehr hochwertigen aber auch entsprechend kostenintensiven Geräten fast ausschließlich Handwerker aber auch ambitionierte Heimwerker anspricht.

Generell gilt bei Werkzeugen eben auch im Heimwerkerbereich der Grundsatz, daß nur ein gutes Werkzeug ein Werkzeug ist. Schlechtes Werkzeug ist im besten Falle ein Ärgernis oder weggeworfenes Geld. Im ungünstigsten Fall kann minderwertiges Werkzeug sogar Verletzungsrisiken begründen. Daher darf gerade an dieser Stelle der Wunsch nach Ersparnis von Kosten nicht überbetont werden.

Heimwerker finden heute auf dem Zeitschriftenmarkt eine Vielzahl von Magazinen, die Anleitungen und Erläuterungen für zahlreiche handwerkliche Tätigkeiten bieten. Auch das Internet ist eine wahre Fundgrube für Informationen.

Im europäischen Vergleich ist die Heimwerkerbewegung in Deutschland heute führend. Allerdings lehrt der Blick über den großen Teich, daß in Amerika die Ausstattung und Professionalität der Do-it-yourselfer deutlich höheren Erwartungen genügt. Freunde der Holzbearbeitung, die "Woodworker", können mit Werkstätten aufwarten, die manchen deutschen Schreiner vor Neid erblassen lassen. Die Grenzen zur professionellen Holzbearbeitung sind in den USA dann auch fließend.

Während als Werkstoff zunächst Holz dominierte, ist in den letzten Jahren auch ein Trend hin zur Metallbearbeitung festzustellen und zwar in dem Maße, wie die entsprechenden Maschinen und Werkzeuge für den Privatnutzer erschwinglich wurden.

Schneidflex, Schweißtrafo und Ständerbohrmaschine sind hier die Basisausstattung. Aber auch Drehmaschinen und Fräsmaschinen werden heute in erschwinglichen Preis- und Qualitätsklassen angeboten, so daß sich viele Handwerker an das Thema Metall heran trauen.

Importgeräte aus China haben hier einen neuen Markt eröffnet, wenngleich zuweilen die Qualität der angebotenen Produkte noch verbesserungsbedürftig ist.

Weitere Detailinformationen lassen sich u.a. auf den Webseiten der Werkzeughersteller finden.