Heinrichshof (Wien)
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Der Heinrichshof (eigentlich Heinrichhof) war ein Wiener Ringstraßengebäude, das im Jahr 1945 bei alliierten Bombenangriffen teilweise zerstört und nach längeren Diskussionen um einen möglichen Wiederaufbau in den 1950er Jahren abgerissen wurde.
Der Heinrichshof wurde vom Wiener Ziegelindustriellen Heinrich von Drasche-Wartinberg als Nobel-Zinshaus in Auftrag gegeben und 1861 bis 1963 errichtet. Als Architekt fungierte Theophil von Hansen, ein Däne, der auch einige andere noch bestehende Bauwerke im Bereich der Ringstraße, etwa die Börse, das Parlament und das Musikvereinsgebäude errichtete. Der Heinrichshof stand direkt gegenüber der Wiener Staatsoper. Im Erdgeschoss war das damals bekannte Café Heinrichshof untergebracht. An dieser Adresse wohnte unter anderem auch Anton Bruckner.
Während des Zweiten Weltkrieges waren hier einige NS-Dienststellen untergebracht. Beim amerikanischen Bombenangriff am 12. März 1945, der auch an anderen Gebäuden in dem Bereich wie dem Kunsthistorischen Museum oder dem Burgtheater starke Schäden anrichtete, wurde größre Teile des Heinrichshofs zerstört und die Staatsoper brannte ab. Am 27. April 1945 brannten Teile des Gebäudes aus vermuteter Brandstiftung ab. Größere Teile, etwa der Bereich Elisabethstraße 2 und Teile der Front zur Kärntner Straße (mit an die 20 Mietern) blieben aber weitehend intakt. Mit Datum 12. August 1949 erging an die Eigentümer allerdings ein Abbruchbescheid, und innerhalb der Eigentümerfanilie brachen Differenzen bezüglich eines Erhaltes oder Abrisses des Gebäudes aus. Aus denkmalpflegerischer Sicht erschien ein Erhalt des Gebäudes, das als "schönstes Zinshaus von Wien" galt, wünschenswert, allerdings sprachen die exzellente Lage und die bessere kommerzielle Verwertbarkeit für einen Neubau. Am 3. Juli 1954 erging eine Abbruchbwilligung.
Im Jahr 1955 wurde an der selben Stelle nach Plänen der Architekten Appel, Lippert und Obiditsch der Opernringhof gebaut.
[Bearbeiten] Literatur
- Dieter Klein, Martin Kupf, Robert Schediwy: Stadtbildverluste Wien, Wien 2005 ISBN 3-8258-7754-x
[Bearbeiten] Weblinks
Koordinaten: 48° 12′ 8" N, 16° 22′ 5" O