Heizkurve
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Um die Räume eines Gebäudes bei unterschiedlichen Außentemperaturen genügend zu erwärmen, müssen die Heizflächen mit Heizwasser mit jeweils einer bestimmten Temperatur versorgt werden. Den Zusammenhang zwischen Außentemperatur und der für die Erwärmung jeweils notwendigen so genannten Vorlauftemperatur beschreibt die Heizkurve. Diese ist von Gebäude zu Gebäude unterschiedlich, da sie von verschiedenen Einflüssen abhängt.
Die Heizkurve wird an einem Regler eingestellt. Dieser verändert mit Hilfe eines Außentemperaturfühlers und der entsprechenden Einstellungen die Höhe der Vorlauftemperatur.
Der Verlauf der Heizkurve ist leicht gekrümmt, da die Wärmeabgabe der Heizflächen bei unterschiedlichen Temperaturen nicht linear verläuft.
Eine richtig eingestellte Heizkurve sorgt für verminderte Wärmeverluste, eine verbesserte Regelung der Raumtemperaturen und spart dadurch Energie.
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[Bearbeiten] Die Parameter der Heizkurve
Die Heizkurve lässt sich mit verschiedenen Parametern beeinflussen. Die einzelnen Parameter lassen sich rechnerisch nur schwer ermitteln, dies erfolgt zweckmässigerweise durch Probieren während dem Betrieb der Anlage. Es gibt auch Regler, die den Anlagenbetreiber durch eine automatische Anpassung unterstützen.
[Bearbeiten] Die Steilheit
Die Steilheit bestimmt, wie stark eine Änderung der Außentemperatur einen Anstieg der Vorlauftemperatur bewirkt. Typische Werte bei einer konventionellen Heizung sind 1,4 .. 1,6. Ein Wert von 1,5 bedeutet, das eine Außentemperaturänderung von 1°C im Mittel eine Änderung der Vorlauftemperatur von 1,5°C bewirkt. Die Steilheit hängt vom verwendeten Heizungssystem und dem Wärmebedarf der Räume ab. Ein flache Heizkurve mit Werten von 0,5 ist beispielsweise typisch für Fußboden- oder Wandheizungen.
[Bearbeiten] Die Parallelverschiebung
Mit der Parallelverschiebung lässt sich das Niveau der Vorlauftemperatur am Anfang der Heizkurve beeinflussen.
[Bearbeiten] Die Nachtabsenkung
Die Nachtabsenkung bewirkt eine zusätzliche Parallelverschiebung nach unten. Typisch sind hier Werte von -4°C.
[Bearbeiten] Heizgrenze
Überschreitet die Außentemperatur die Heizgrenze, stellt der Regler die Heizungsanlage ab.
[Bearbeiten] Einstellung der Parameter
Die Einstellung der Steilheit der Heizkurve sollte bei Temperaturen kleiner 0°C vorgenommen werden, die der Parallelverschiebung bei Temperaturen größer 5°C. Hierzu werden alle Heizkörperventile auf die gewünschte Raumtemperatur gestellt. Während eines Zeitraumes von 1-2 Tagen wird kontrolliert, ob die gewünschte Innentemperatur gerade noch erreicht wird und gegebenfalls die Parameter verändert. Dabei werden Steilheit und Parallelverschiebung jeweils zurückgenommen, bzw. bei zu niedrigen Innentemperaturen entsprechend erhöht. Zu beachten ist, dass sich bei Änderung der Parallelverschiebung auch die Vorlauftemperatur am Ende der Heizkurve ändert, die Steilheit also bei einer Erhöhung zurückgenommen werden sollte.