Heuselbstentzündung
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Zur Heuselbstentzündung kann es in Heustöcken während der Gärungszeit kommen. Dies ist die Folge einer starken Erhitzung, welche verschiedene Ursachen haben kann. Um dem vorzubeugen sind die jeweiligen Betreiber zu einer strengen Überwachung des Heus verpflichtet, eine Missachtung kann im Ernstfall als fahrlässige Brandstiftung geahndet werden.
[Bearbeiten] Vorbeugung + Bekämpfung
Heustöcke werden mittels Heusonden überwacht, die die Temperatur im inneren messen. Diese sollte unter 50°C liegen. Wird diese Grenze überschritten ist eine noch strengere Kontrolle durchzuführen. Spätestens bei einer Temperatur von 70°C muss die Feuerwehr alarmiert werden.
Da Heu bei hohen Temperaturen schnell zu Verkohlen beginnt, bilden sich leicht Kanäle, welche häufig an Mulden und Vertiefungen der Oberfläche erkennbar sind. In diesem Zustand sind Heustöcke extrem instabil und sollten möglichst gar nicht oder nur mit ausreichender Sicherung betreten werden.
Die Feuerwehr bestimmt die Temperaturen des Heus an verschiedenen Stellen und versucht so Hitzeherde zu lokalisieren und die Wärmeverteilung im Heustock festzuhalten. Ist die Temperatur zu hoch, so wird der Heustock abgetragen. Dabei wird äußerst vorsichtig vorgegangen, da der Kontakt des Hitzeherdes mit Luftsauerstoff zu einer sofortigen Entzündung führen kann. Das Heu kann gegebenenfalls mit Wasser gekühlt werden, das jedoch nur im Sprühstrahl verwendet werden darf, um unnötige Luftbewegung zu vermeiden.
Eine moderne Alternative zu dieser Methode ist der Einsatz eines Heuwehr-Gebläsekühlgerätes, welches das Abtragen des Heustocks überflüssig macht, jedoch sehr zeitintensiv ist.
Kommt es zur Selbstentzündung eines Heustockes, so breitet sich der Brand in der Regel so schnell aus, dass oft nur noch Schadensbegrenzung durchgeführt werden kann. Deshalb ist ein Einsatz der Feuerwehr schon vor einer Entzündung notwendig.