Hietzinger Synagoge
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Die Hietzinger Synagoge, auch Neue-Welt-Synagoge genannt, war eine Vereinssynagoge im 13. Wiener Gemeindebezirk Hietzing (Eitelberggasse 22). Die Synagoge wurde in den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts nach Plänen des Architekten Arthur Gruenberger errichtet und während der Novemberpogrome 1938 niedergebrannt.
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[Bearbeiten] Geschichte
Bereits 1904 existierte in Hietzing, Penzingerstraße 22 132, ein ständiges Bethaus mit 130 Sitzplätzen des Tempelvereins Hietzing. Da das Gebäude jedoch zu klein wurde, plante der Verein die Übersiedelung in ein größeres Gebäude. Ein geplanter Architekturwettbewerb kam jedoch auf Grund des Ausbruchs des Ersten Weltkriegs nicht zustande. In den 20er Jahren wurde schließlich ein internationaler Wettbewerb ausgeschrieben. Den ersten Platz belegte der amerikanische Architekt Arthur Gruenberger in Zusammenarbeit mit Adolf Jelletz vor einem ähnlichem Entwurf von Hugo Gorge. Dritter wurde der Architekt Landauer mit einem konservativen Entwurf. Gruenbergers Entwurf wurde schließlich zwischen 1924 und 1926 umgesetzt, eine endgültige Fertigstellung wurde jedoch erst 1931 erreicht. Rabbiner wurde Prof. Dr. Moses Lewin, Oberkantor Salomon Einhorn. Nachdem die Synagoge 1938 in Zuge der Novemberpogrome durch Brandstiftung vernichtet worden war, erinnerte lange Zeit eine schlichte Tafel an die ehemalige Synagoge. Auf Antrag einer grünen Bezirkspolitikerin wurde die Tafel am 3. November 2004 durch das Monument "Standpunkt" ersetzt. Diese Plexiglas-Stele des Künstlers Hans Kupelwieser zeigt ein Abbild der vernichteten Synagoge.
[Bearbeiten] Gebäude
Die Synagoge Hietzing war die einzige, freistehende Synagoge, die in Wien in der Zwischenkriegszeit errichtet wurde und eines der bedeutendsten expressionistischen Bauwerke der damaligen Zeit. Der kubische Bau mit einem flachen Dach wurde mit einem stilisierten Zinnenkranz versehen, der dem Gebäude ein romanisierendes Aussehen verlieh und an die Festigungssynagogen des 17. Jahrhunderts in Podolien und Wolhynien.
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Literatur
- Genée, Pierre: Wiener Synagogen 1826-1938. Wien 1987