Hofberichterstattung
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Die Hofberichterstattung im ursprünglichen ist eine besondere Form des Journalismus. Hierbei geht es um erster Linie um die Berichterstattung über Adlige. Dabei unterscheidet man die eigentlichen Hofberichterstattung durch den Hofberichterstatter, der am Hof als Pressesprecher angestellt ist und autorisierte Berichte veröffentlicht, von der Hofberichterstattung durch Boulevardpresse und Paparazzi, die vor allem versuchen, Dinge, die nicht an die Öffentlichkeit gelangen sollten, in Erfahrung zu bringen, besonders intime Details aus dem Privatleben. Im übertragenen Sinn wird der Begriff auch für die kritiklose Veröffentlichung von Informationen im Interesse von Politikern, Parteien oder Institutionen verwendet.
Hofberichterstattung ist schon aus dem Mittelalter bekannt, wobei damals die Untertanen durch öffentliche Bekanntmachungen von Ereignissen an den Adelshöfen unterrichtet wurden wie z.B. Hochzeiten, Geburten, in einigen Fällen auch Abkommen und Friedensverträge, die geschlossen wurden.
Nach dem Aufkommen der Zeitungen übernahmen diese auch die Hofberichterstattung. Zunehmend wurde die Öffentlichkeit auch über weniger wichtige Dinge, die eher das Privatleben der Adligen betrafen, informiert. Mit dem Abnehmen der Macht der Monarchen und der Durchsetzung der Pressefreiheit nahm die unliebsame Berichterstattung durch die Presse zu und die offiziellen Hofberichterstatter berichteten nicht mehr direkt, sondern gaben Pressekonferenzen, um ihre Mitteilungen der Presse bekannt zu geben, während diese die Veröffentlichung übernahm.
Seit Mitte des 20. Jahrhunderts sind zunehmend die Boulevardmedien für Berichte über den Adel zuständig. Die Fotos stammen oft von Paparazzi, die Prominente auf Schritt und Tritt folgen. Die Verletzung der Privatsphäre und der Persönlichkeitsrechte wird dabei in Kauf genommen. Als Paparazzi-Opfer gilt z.B. Prinzessin Diana. Im Fernsehen sind v.a. adlige Hochzeiten Teil der Hofberichterstattung.