Holzlettern
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Der Buchdruck mit beweglichen Lettern, wie ihn Gutenberg entwickelt hatte, wurde mit Bleilettern durchgeführt.
Für großformatigen Druck, insbesondere Plakatdruck, waren Buchstaben aus Blei aber zu teuer und zu aufwendig. Deshalb wurden die Buchstaben aus Holz, eben als Holzlettern, hergestellt. Verwendet wurde Ahorn- oder besonders festes Birnen- oder Buchsholz, die sich zusätzlich durch die kurzen Fasern besonders gut bearbeiten ließen. Die so hergestellten Schriften wurden Holzschriften oder Plakatschriften genannt.
Die Lebensdauer von Holzlettern betrug etwa 30 Jahre, dann waren Oberflächen und Kanten zu abgenutzt.
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[Bearbeiten] Produktionsgeschichte
Schon Anfang des 19. Jahrhunderts wurde diese handwerkliche Arbeit nicht mehr von den Druckern erledigt, sondern der hohe Bedarf nach Plakatschriften führte zur Gründung zahlreicher Firmen, vor allem in England und USA, die sich auf die Herstellung dieser sogenannten Holzschriften spezialisierten.
In Deutschland bildeten sich keine eigenen Holzschriftfirmen, aber ab Mitte des 19. Jahrhunderts nahmen Schriftgießereien, die vor allem Bleilettern herstellten, Holzlettern in ihr Produktionsprogramm auf. Im Gegensatz zu den oft sehr experimentellen Schriften in USA und England gaben deren Schriften eher die strengen und geradlinigen Formen der Bleischriften in größerem Format wieder.
[Bearbeiten] Gedi-Schriften
Mit der immer weiteren Verbreitung des Offsetdruckes (komplette Druckplatten, keine Einzellettern) ging der Bedarf nach Holzlettern immer weiter zurück, so dass immer mehr Schriftgießereienen die Produktion von Holzlettern im Laufe der 1960er Jahre einstellten. Die noch verbliebene Nachfrage wurde bis 1975 von einer einzigen Firma, nämlich Gedi-Schriften der Gebrüder Diller in Bamberg, gedeckt. Gedi-Schriften hatte viele Originalholzschriften von anderen Herstellern, so Gebr. Klingspor, D.Stempel AG, H. Berthold AG, Ludwig&Mayer und Haas'sche Schriftgießerei bei deren Produktionseinstellung übernommen.
[Bearbeiten] Museum der Arbeit
Das Museum der Arbeit in Hamburg übernahm 2004 das komplette Inventar der Firma Gedi-Schriften und vertraute die Wiederherstellung der Produktionsfähigkeit der Manufaktur dem Graveurmeister Daniel Jansen an, der das Projekt als Abschlussarbeit seines Studiums Grafikdesign an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg durchführte.
[Bearbeiten] Holzletternfräse, Pantograph
Kern der Manufaktur ist eine Holzletternfräse der Firma Klingspor von ca. 1920 und 79 Originalschablonen von je 210 Zeichen von historischen Schriften der wichtigsten deutschen Schriftgießereien. Mittels eines Pantographen, einer Vorrichtung aus vier zu einem Parallelogramm zusammengefügten Metallarmen wird die Buchstabenvorlage in verkleinertem Maßstab auf einen Holzblock übertragen. Die Grundform wird so ausgefräst, die Ecken werden von Hand ausgestochen.
Gedruckt wird mit einer alten Heidelberger Tiegel.
[Bearbeiten] Quelle
Heidelberger Nachrichten, Ausgabe 256, 2006, Seite 60, "Mit alter Technik zu neuen Ideen"