Investmentkultur
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Im weiteren Sinne beschreibt der Begriff Investmentkultur die Kultur einer Gesellschaft im Bereich der Anlage von Kapital- und Produktionsmitteln. Im engeren Rahmen wird der Begriff in der Regel im Kontext von Geldanlage diskutiert. Investmentkultur steht dabei für das Verhalten von Menschen im Umgang mit Geld in Erwartung einer zukünftigen Rendite.
Dazu gehört beispielsweise, sich über Geldanlage zu informieren, auszutauschen und am Kapitalmarkt zu agieren. Investmentkultur lässt sich anhand verschiedener Indikatoren wie Interesse, Wissen, Risikobewusstsein, Renditestreben und Handlungsbereitschaft aufzeigen. Ein hoher Grad an Engagement und Beschäftigung mit Investmentthemen deutet auf eine hoch entwickelte Investmentkultur hin.
Im Zusammenhang mit dem Umbau der staatlichen Rentenversicherung und dem Ausbau der privaten Altersvorsorge rückt die Investmentkultur als ein Teil der Alltagskultur zunehmend in den Fokus der gesellschaftspolitischen Diskussion.
Historisch bedingt lassen sich Unterschiede in der Ausprägung von Investmentkultur in verschiedenen Gesellschaften feststellen. So wird dem anglo-amerikanischen Raum beispielsweise eine höher entwickelte Investmentkultur nachgesagt. Zahlreiche Studien über das Anlageverhalten der Deutschen zeigen, dass die Bundesbürger in Sachen Geldanlage eher wenig engagiert sind. Sie agieren besonders sicherheits- und wenig renditeorientiert.