Jakob Goldschmidt
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Jacob Goldschmidt (* 31.12.1882 in Eldagsen bei Hannover; † 1955 in den USA) war ein Berliner Bankier jüdischer Herkunft.
Er war 1910 Mitgründer des Bankhauses Schwarz, Goldschmidt & Co., das 1923 zur Darmstädter und Nationalbank (Danat-Bank) fusionierte, deren Insolvenz durch Bilanzfälschungen der Norddeutschen Wollkämmerei & Kammgarnspinnerei eintrat. Dadurch wurde das Vertrauen in das gesamte deutsche Bankensystem erschüttert und eine Abhebe-Welle auf Konten aller Kreditinstitute ausgelöst. Zeitgenossen galt er als größter Schuldiger der Bankenkrise. Aber er war das größte Opfer.[1] Er war in 123 Aufsichtsräten, u. a. im Aufsichtsrat der neu gegründeten Ufa.
Goldschmidt war Senator der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft und im Initiativkommitee der deutschsprachigen Encyclopaedia Judaica. Er gab das Geld zum Ankauf von Vincent van Goghs Gemälde Garten von Daubigny durch die Nationalgalerie und stiftete 1927 zur Erinnerung an seine Frau das Sophie Goldschmidt-Mädchenheim.
Goldschmidt verließ Deutschland 1933 und emigrierte 1936 in die USA. Dort hatte er noch einige, bescheidene Aufsichtsratsmandate inne (z. B. Manitoba Sugar Company).
[Bearbeiten] Nachfahren
- Anthony Goldschmidt, Enkel, gründete 1979 die Firma Intralink in Los Angeles mit den Hauptgeschäftszweigen Filmtitel-Design und Trailer (z.B. für Da Vinci Code und E.T.)
[Bearbeiten] Weblinks
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ Christopher Kopper ... in BILD (Ausgabe Berlin) 14. 10. 2006, S. 6 (Serie Berlins große Wohltäter), dort Quelle nicht näher bezeichnet
Personendaten | |
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NAME | Goldschmidt, Jacob |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Bankier |
GEBURTSDATUM | 1882 |
GEBURTSORT | bei Hannover |
STERBEDATUM | 1955 |
STERBEORT | USA |
Kategorien: Mann | Deutscher | Bankier | Geboren 1882 | Gestorben 1955