Benutzer:JARU/in Arbeit
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Kinder werden in unserer Gesellschaft oft als Störfaktor empfunden. Das beginnt bereits beim Wohnungsbau, wo kaum Spielplätze mit eingeplant werden und der zur Verfügung stehende Raum arg begrenzt ist. Es endet bei der Bereitstellung von Sport- und Vergnügungsangeboten im Umfeld des Wohnorts der Betroffenen, die arg zu wünschen übrig läßt. Entweder sind Spielgeräte nicht verkehrssicher oder schlicht nicht vorhanden, was aber hätte sein sollen.
Hinzu kommt noch der finanzielle Aspekt der Eltern: Wenn beide Elternteile berufstätig sind, haben die Eltern Anspruch auf Erziehungsgeld. Die Realität sieht aber ganz anders aus, da die Eltern aus falsch verstandener Eitelkeit Hilfen / Stütze nicht annehmen wollen. Sie arbeiten daher ganztags, um die Finanzen sicherzustellen. Ein Umdenken in unserer Gesellschaft ist mehr als überfällig.
Leidtragende sind die so genannten Schlüsselkinder: Sie sind auf sich allein gestellt und müssen damit leben, dass Ihre Eltern nicht zur Verfügung stehen. Oft werden sie nachlässig in der Erledigung ihrer Hausaufgaben oder hängen vor der Playstation bzw. dem Fernseher fest, wo sie in eine Scheinwelt abdriften. Allen voran die sogenannten Ego-Shooter, wie wir sie spätestens seit "Emsdetten" kennen.
Auf der anderen Seite ist das Kennzeichen von Schlüsselkindern, dass sie oft schwer oder gar nicht erreichbar sind (Warum auch, es interessiert sich scheinbar auch niemand für sie) und äußerst labil sowie gelegentlich gewaltbereit sind. Dies ist meist auf falschen (weil unkontrollierten) Umgang mit den Medien bzw. den Ego-Shootern zurück zu führen.
Die Eltern haben desöfteren die Erziehung des Nachwuchses "aus Zeitmangel" aufgegeben, wobei die Arbeit gelegentlich ein Deckmänterlchen für die eigene Unfähigkeit ist, Kinder gut zu erziehen. Denn: Spätestens wenn sie abends nach Hause kommen, fehlt den Eltern oft die Kraft, erziehend in das Leben ihrer Kinder einzugreifen. Sie schalten ab und setzen sich vor den Fernseher.
Kinder brauchen klare Ansagen, was sie dürfen und was eben nicht. Sie brauchen Grenzen, bei der deren Übertretung sie Sanktionen fürchten müssen. Genau das fehlt den sog. Schlüsselkindern.
Hat man das Glück, dass sie sich gegenüber einem Erwachsenen öffnen, sind sie oft auch bereit, alle Vorgaben zu erfüllen um im Genuss des "Beachtet-werdens" zu verbleiben. Ihr Zimmer sieht meistens unaufgeräumt aus und ist vollgestopft mit elektronischem Spielzeug / Gerät, damit sie sich autark selbst beschäftigen können. Mahlzeiten von Schlüsselkindern bestehen in der Regel aus Fertiggerichten und/oder Fast Food und von Zuckerwasser in jeder Form und Geschmacksrichtung. Dabei steht schon fest, dass Adipositas (Fettleibigkeit) aufgrund Mangelernährung programmiert ist. Insbesondere wenn ausreichende Bewegung - an der frischen Luft - nicht realisiert wird.
Das Verhältnis "Schützling" zu "erwachsenem Freund" ist dadurch geprägt, dass das Kind dem Auserwählten hörig ist und sich geradezu an ihn klammert (bildlich gesprochen natürlich). Die Anweisungen sind vom Kind in jedem Fall zu befolgen, damit die Vergünstigungen (dazu zählt auch bereits die Beachtung durch den Ersatzvater / die Ersatzmutter) nicht vorschnell in Frage gestellt werden bzw. am Ende sogar ganz entfallen. Das vermeidet das Kind auf jeden Fall. Dabei ist es auch bereit, gewisse "Freiheiten" (die es sich ursprünglich selbst herausgenommen hat) zu opfern und sich dem Willen der neuen Bezugsperson weitestgehend zu beugen.
Schlüsselkinder nutzen jede Chance, die sich ihnen bietet, von Erwachsenen zu lernen. Sie sind auch oft bereit, in die Wohnung des "erwachsenen Freundes" zu gehen und dort mit ihm beisammen zu sein. Da sie häufig an chronischer Geldnot leiden und auch kleinere Beträge Taschengeld fordern - dass ihnen ihre richtigen Eltern nicht geben (können) -, kommt auch noch eine finanzielle Abhängigkeit ins Spiel. Sie verdienen sich die Finanzzuwendungen durch Gegenleistungen, die sie freiwillig zu erbringen geloben. Anzumerken ist, dass sie es relativ zuverlässig auch einhalten.
Dies bietet natürlich die Gefahr, daß sie sich zweifelhaften Personen anvertrauen und so ausgebeutet werden könnten, wenn die Erwachsenen das Vertrauen des Kindes missbrauchen. Die Gesetzgebung sollte darin geändert werden, dass Betriebe für die Kinder der Beschäftigten Betriebskindergärten bzw. -horte anbieten müssen. Vielleicht ist so etwas auf europäischer Ebene umsetzbar. Das fordert zumindest der Fresenius Vorsitzende Dr. Gerd Krick.
[Bearbeiten] Quellen
Selbsterlebtes
