Jean-Baptiste Carrier
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Jean-Baptiste Carrier (* 1756 in dem Dorf Yolai bei Aurillac, Auvergne; † 16. Dezember 1794 in Paris) war ein französischer Revolutionär und Mitglied des französischen Nationalkonvents.
[Bearbeiten] Leben
Carrier war Prokurator, als er 1792 zum Mitglied des Konvents gewählt wurde. Hier schloss er sich der Bergpartei (Montagnards) an und gehörte zu ihren wütendsten Fanatikern. Berüchtigt ist sein Auftreten in Nantes, wohin er im Oktober 1793 als Kommissar des Konvents geschickt wurde.
Auf seinen Vorschlag hin wurden die Gefangenen in Masse hingerichtet, meist in dem man sie auf Barken, deren Boden durch eine Klappe geöffnet werden konnte, in den Fluss setzte. Diese Ersäufungen nannte Carrier Noyades, Baignades, Déportations verticales oder Mariages républicains (republikanische Heiraten), letzteres, weil man meist zwei Personen, einen Mann und eine Frau, zusammenband. Außerdem fanden massenhafte Erschießungen statt. Während seiner viermonatigen Tätigkeit sollen so 16.000 Menschen ermordet worden sein.
Nach Robespierres Sturz wurde aus Anlass des Prozesses mehrerer von Carrier dem Revolutionstribunal überwiesener Einwohner von Nantes eine Untersuchung gegen ihn eingeleitet und Carrier mit zweien seiner Helfershelfer am 16. Dezember 1794 in Paris guillotiniert.
[Bearbeiten] Literatur
- Maurice Fleury: Carrier à Nantes. 1793-1794. – Paris: Plon-Nourrit, 1897
- Alfred Lallié: J. B. Carrier, représentant du Cantal à la Convention 1756-1794 d'après de nouveaux documents. – Paris, Perrin, 1901
Personendaten | |
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NAME | Carrier, Jean-Baptiste |
KURZBESCHREIBUNG | französischer Revolutionär |
GEBURTSDATUM | 1756 |
GEBURTSORT | Yolai bei Aurillac, Auvergne |
STERBEDATUM | 16. Dezember 1794 |
STERBEORT | Paris |