Köln-Klettenberg
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Der Stadtteil Klettenberg liegt im Westen der Stadt Köln und ist politisch dem Stadtbezirk Lindenthal zugeordnet.
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[Bearbeiten] Strukturdaten
Klettenberg grenzt im Osten an den Stadtteil Zollstock, im Süden an Hürth-Efferen und im Westen und Norden an Sülz. Mit Sülz ist Klettenberg auf Grund einer Vielzahl gemeinschaftlich genutzter Einrichtungen wie Schulen, Kirchen und Einkaufsstraßen zusammengewachsen.
Klettenberg hat[1]
- 10.328 Einwohner
- 6.461 Bürger zwischen 18-60 Jahren, 1491 Bürger jünger als 18 und 2.376 Bürger älter als 60 Jahre
- 4.145 Bürger, die auf Grund der Nähe zur Universität Köln weniger als 5 Jahre ansässig sind
- 4.419 Katholiken, 3.856 Sonstige und 2.053 Protestanten
- einen leichten Frauenüberschuss, 5.614 weibliche gegenüber 4.714 männlichen Einwohnern
- mit 6.348 nicht Verheirateten einen sehr hohen Singleanteil
- 5.688 Haushalte, davon 3.131 (55%) Ein- und 1.408 (24,8%) Zweipersonen-Haushalte
- 5.471 Wohnungen, darunter 4.847 Wohnungen, die aus mindestens 3 Räumen bestehen
Das Durchschnittsalter beträgt 42,7 Jahre.
[Bearbeiten] Geschichte
Der Name Klettenberg leitet sich, wie beim benachbarten Stadtteil Sülz auch, von einem Fronhof ab. Das Hofgut Klettenberg, das im Jahre 1225 erste Erwähnung fand und zu der 957 gegründeten Benediktinerabtei St. Pantaleon gehörte, musste zu Beginn des 20. Jahrhunderts weichen, als die Bebauung des Stadtteils Klettenberg begann. Von Stadtbaurat Steuernagel als "Fluchtlinienplan Siebengebirgsallee" auf dem Reißbrett geplant, wurde Klettenberg als Erweiterung zu Sülz "aus einem Guss" gebaut.
Zuvor befanden sich auf diesem Gebiet hauptsächlich im 19. Jahrhundert angelegte Sand- und Kiesgruben und im westlichen Bereich noch ein weiterer, bis heute erhaltener Fronhof, der Komarhof in der Geisbergstraße (einst Guilleaumestraße), erstmals 1348 als Lehnsgut des Stiftes St. Maria im Kapitol erwähnt.
Das Hofgut Klettenberg gehörte im 19. Jahrhundert mit den auf dem Gelände angelegten beiden Teichen, von denen einer für Kahnfahrten freigegeben war, zu den beliebten Ausflugszielen der Kölner. Als Ersatz wurde zu Beginn der Bauarbeiten im westlichen Randbereich von Klettenberg der Klettenbergpark nach Plänen von Fritz Encke angelegt.
Anfang 1898, also kurz nach der Eingemeindung im Jahr 1888, wurde die Vorgebirgsbahn der Köln-Bonner-Eisenbahn eröffnet, welche die vorherige Pferdebahnlinie nach Sülz und Klettenberg ablöste. Der Zug wurde von einer Dampflokomotive gezogen, die vom Volksmund "Feuriger Elias" getauft wurde.
Auf Sülzer Gebiet - zur Unterscheidung der Sülzer Industrie im Post- und Werbeverkehr mit dem Zusatz "am Klettenberg" versehen - lagen auf dem heutigen Mercedes-Benz-Gelände die Cito-Fahrradwerke, die später mit den Allright-Fahrradwerken an der Neuenhöfer Allee zu den Köln-Lindenthaler Metallwerken verschmolzen. Voraussichtlich noch 2006 wird das Mercedes-Gelände an der Luxemburger Straße aufgegeben und durch eine Wohnanlage ersetzt. Auch die Brotfabrik Hermann in der Sülzer Wichterichstraße reichte bis an die Luxemburger Straße.
[Bearbeiten] Straßen und Bäche
Zunächst schräg südwestwärts durch den zu Beginn des 20. Jahrhunderts angelegten Stadtteil führt beginnend an der Kreuzung Luxemburger Straße und Gottesweg die Siebengebirgsallee. Sie teilt sich nach einem Bogen in die weiter südwärts verlaufende Stenzelberger Straße und verläuft halbkreisförmig westwärts, bis sie direkt hinter dem Klettenbergpark wieder in die Luxemburger Straße mündet. Durch diese Krümmung kreuzen fast alle weiteren Straßen in Klettenberg die Siebengebirgsallee oder aber münden in diese.
Östlich wird Klettenberg durch den Gottesweg, südlich Richtung Zollstock durch die am Bahndamm entlang verlaufende Rhöndorfer Straße und westlich sowie nördlich durch die entsprechenden Teile des Autobahnrings und der Luxemburger Straße begrenzt. Unter der Luxemburger Straße verläuft der von Sülz nach Klettenberg umgeleitete Duffesbach, der früher zur Bewässerung des Teiches im Klettenbergpark diente.
Die Rhöndorfer und Luxemburger Straße und mittig die Petersbergstraße verlaufen längs durch den Stadtteil, wobei die Luxemburger Straße die eigentliche verkehrstechnische Ausfallstraße bildet, auf der auch die gemeinsam mit den Sülzern genutzte Stadtbahn verkehrt und die über eine Anschlußstelle zur Autobahn A4 verfügt.
Die größeren Querverbindungen sind der zu Sülz gehörige Gottesweg, welcher wie auch der Klettenberggürtel unter Bahnunterführungen hinweg nach Zollstock führt. Weiter westlich die Geisbergstraße mit dem Komarhof und der entsprechende Teil des am oberen Rand des Grüngürtels verlaufende Militärring, der über den Bonner Verteiler eine Autobahnanbindung nach Bonn gewährt. Der Klettenberggürtel verfügt in der Mitte über eine begrünte Fußgängerzone, in der mittwochs und samstags ein großer Wochenmarkt abgehalten wird.
Westlich der Geisbergstraße befindet sich noch das sogenannte Malerviertel mit kleinen, nach Vertretern der bildenden Künste benannten Straßen, wie beispielsweise die August-Macke-Straße oder die Franz-Marc-Straße. Östlich der Geisbergstraße sind die Straßen überwiegend nach Orten aus dem Siebengebirge benannt.
[Bearbeiten] Plätze
So ist auch der Honnefer Platz an der Kreuzung Königswinter Straße/Hirschbergstraße/Heisterbachstraße nach der Stadt Bad Honnef bei Bonn benannt. Nach seiner Umgestaltung findet man hier einen Bolzplatz sowie gemauerte kleine Hügel. Eine Ruhezone nach dem Muster von Fritz Encke, wie sie auf den meisten Sülzer Plätzen zu finden ist, fehlt.
[Bearbeiten] Grünanlagen
Direkt am Bahndamm entlang der Rhöndorfer Straße befindet sich ein schmaler Streifen von Kleingärten der Bahn, die sich ab der Geisbergstraße auch über einen Großteil des Geländes bis zum Militärring und der Luxemburger Straße erstrecken. Jenseits des Militärrings gibt es Wälder, Wiesen und zwei Sportplätze.
Der von 1905 bis 1907 von Fritz Encke angelegte 6 ha große Klettenbergpark im Schenkel zwischen Siebengebirgsallee, Nassestraße und Luxemburger Straße wurde als Höhen- und Naturpark auf einer 10 m tiefen Kiesgrube angelegt. In dessen Mitte ist der ehemals vom umgeleiteten Duffesbach und heute mit Leitungswasser bewässerte 0,9 ha große Teich mit typischer Ufervegetation, eine vom Bach durchlaufene Blumenwiese mit Felsbachpartien und Wasserfall, eine Heidelandschaft und ein Rundwegenetz angelegt.
Solarzellen auf dem Teich betreiben eine Pumpe, die das Wasser des Teiches in Bewegung hält und durch eine Zone mit feinkiesigem Filtersubstrat sauerstoffangereichert wieder in den Teich zurückführt.
Im östlichen Bereich, wo die Petersbergstraße in die Nassestraße mündet, sind die für die Gründerzeit typischen kleinornamentigen Ziergartenanlagen sowie ein Rosenpark mit Laubengängen und einer Aussichtsterrasse zu finden. Insbesondere der Basaltsteinbruch mit Informationstafel verdeutlicht den zugleich didaktischen Anspruch der gesamten Anlage, die der ruhigen Erholung und dem Spazierengehen, aber auch der Bildung und Belehrung dienen sollte. Eine ehemals vorhandene Restauration im westlichen Bereich wird nicht mehr als solche bewirtschaftet.
[Bearbeiten] Politik
Die folgende Tabelle zeigt die letzten Klettenberger Wahlergebnisse (in Klammern das Ergebnis des gesamten Stadtbezirks Lindenthal) [2]:
Partei | Kommunal 2004 in % | Landtag 2005 in % | Bundestag 2005+1 in % |
SPD | 29,83+2 (26,82) | 34,72+3 (31,58) | 48,06 (41,71) Dr. Lale Akgün |
CDU | 28,95 (36,84) | 33,00 (40,46+4) | 30,07 (37,51) Prof.Dr. Bietmann |
Grüne | 23,81 (18,29) | 20,34 (13,71) | 11,35 (9,14) Volker Beck |
FDP | 6,44 (9,57) | 6,87 (9,98) | 6,48 (8,35) Dr. Werner Hoyer |
+1 Erststimmen. Zweitstimmen im Stadtbezirk Lindenthal:
SPD 31,20 %, CDU 31,76 %, Grüne 15,92 %, FDP 15,56 %
+2 Dr. Alexander Fladerer
+3 Tayfun Keltek
+4 Franz-Josef Knieps
Im Bundestag wird Klettenberg respektive der gesamte Stadtbezirk Lindenthal damit durch Dr. Lale Akgün (SPD) vertreten, im Landtag hingegen von Franz-Josef Knieps (CDU). In der Kommunalpolitik wird der mehrheitlich rot-grün wählende Stadtteil Klettenberg im Rat der Stadt Köln von Dr. Alexander Fladerer (SPD) vertreten.
[Bearbeiten] Literatur
- Hans-Michel Becker, "Äbte, Kies und Duffesbach", hrsg. von Verlag J.P. Bachem, Köln, 1987
- Fritz Hilgers, Ursula Kisker, Helga Murmann, Werner Schäfke, "Köln-Klettenberg", hrsg. von Rheinischer Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz, Köln, 1984
- "Verkaufsprospekt Cito", hrsg. von Cito-Fahrrad-Werke Act.-Ges. Köln-Klettenberg, Köln, 1899
[Bearbeiten] Weblinks
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ Amt für Stadtentwicklung und Statistik, Stand 31.12.2005
- ↑ http://www.stadt-koeln.de/wahleninkoeln/index.html
Braunsfeld | Junkersdorf | Klettenberg | Lindenthal | Lövenich | Müngersdorf | Sülz | Weiden | Widdersdorf
Koordinaten: 50° 54' 40" N 6° 55' 34" O