Königreich von Hotan
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Das Königreich von Hotan war ein buddhistisches Königreich an der Seidenstrasse, das vom ersten bis zum zehnten nachchristlichen Jahrhundert bestand. Das Reich und seine Hauptstadt Hotan (Khotan), bei der es sich im wesentlichen um eine Oasenstadt handelt, liegen im Nordwesten der heutigen Volksrepublik China.
Hotan wurde bis um 70 n. Chr. von den Vasallen der Hsiung-nu beherrscht. In den Jahren 73 und 74 erschien hier der chinesische General Ban Chao, der die Hsiung-nu vertrieb. In diese Gegend wurde nun ein chinesischer Statthalter eingesetzt. Das Königreich von Hotan wurde eine Art Vasallenstaat von China, spielte aber als Ort auf der Seidenstrasse eine bedeutende Rolle bei der Vermittlung zwischen Ost und West. Im 5. Jahrhundert sandte ein sassanidischer Herrscher Geschenke über Hotan nach China. Mehrmals wird von Gesandten am chinesischen Hof berichtet. Kulturell verband das Reich Einflüsse aus dem Iran, aus Indien und China.
Im 6. Jahrhundert wurde das Reich ein Vasall der Hephthaliten (die sogenannten „Weißen Hunnen“) und geriet nach der Vernichtung von deren Reich (um 560) in die Abhängigkeit der Westtürken, Chinesen und Tibeter. 1006 wurde das Reich von Hotan schließlich von den Moslems erobert und ging endgültig unter.
[Bearbeiten] Literatur
- B. A. Litvinsky u.a. (Hrsg.): History of civilizations of Central Asia, Volume III. The crossroads of civilizations: A.D. 250 to 750. Paris 1996.
- Marianne Yaldiz: Archäologie und Kunstgeschichte Chinesisch-Zentralasiens (Xinjiang). Leiden 1987, bes. S. 182ff.