Karlsruher Physikkurs
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Der Karlsruher Physikkurs ist ein von Physikdidaktikern an der Universität Karlsruhe ausgearbeiteter Vorschlag zur Neustrukturierung des Physikunterrichts in Schule und Hochschule.
Die Unterscheidung zwischen intensiven und extensiven Größen und die Formulierung von Bilanzgleichungen (Kontinuitätsgleichung) wird als Ausgangspunkt gewählt, um Analogien zwischen verschiedenen Stoffgebieten herauszuarbeiten (Elektrizitätslehre, Thermodynamik, Mechanik).
In der Thermodynamik bedeutet der Karlsruher Ansatz, dass die Entropie viel früher als üblich eingeführt wird, und zwar als Präzisierung von vielen Vorstellungen, die man in der Umgangssprache als Wärme bezeichnet.
In der Mechanik wird der Impuls an den Anfang gestellt und Kraft als Impulsfluss eingeführt. Kritisiert wird daran, dass die Impulsstromdichte eine tensorielle Größe ist, was im Unterricht bis weit in die Hochschulen hinein mehr oder weniger trickreich übergangen werden muss.
Das frühere Institut für Didaktik, jetzt Abteilung für Didaktik, hat verschiedene Bücher und weitere Materialien für die Unter-, Mittel- und Oberstufe erarbeitet. Des Weiteren sind auf der Webseite Skripte zu Experimentalphysikvorlesungen (Themen: Mechanik, Elektrodynamik, Optik, Thermodynamik) verfügbar, die nach den Grundsätzen der Karlsruher Physik gehalten wurden.
Aufbauend auf dem Karlsruher Physikkurs ist an der Zürcher Hochschule Winterthur die Physik der dynamischen Systeme entwickelt worden.