Kerman-Seldschuken
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Die Kerman-Seldschuken waren eine Nebenlinie bzw. Abspaltung der nach 1040 auch den südlichen Iran erobernden türkischen Seldschuken. Kern ihres Reiches war die iranische Provinz Kerman.
Von 1078-1185 war die Stadt Kerman Hauptstadt ihres Reiches. Reichsgründer Sultan Qarwut (auch Qawart Qara Arslan) war ein Enkel des Stammvaters Saldschuks und ein Neffe Tugrils. Qarwuts Bruder Alp Arslan beherrschte das Reich der Großseldschuken von Persien bis Syrien, Qarwuts Großcousin Sulaimans gründete das Reich der Rum-Seldschuken in Anatolien.
Das Reich der Kerman-Seldschuken stürzte 1062 die letzte Seitenlinie der Bujiden und verdrängte auch die Ghaznawiden aus der Region. Bald erstreckte sich ihr Reich über den Persischen Golf bzw. das Arabische Meer hinweg bis nach Oman auf der gegenüberliegenden Arabischen Halbinsel (bis etwa 1140).
Ab 1185 übernahmen zunächst oghusische Militärführer in Kerman die Macht, ehe auch sie schon 1195 von den Choresmiern unterworfen wurden.