Ketose (Stoffwechsel)
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Als Ketose bezeichnet man in der Medizin und Veterinärmedizin einen Stoffwechselzustand, bei dem ein Anstieg der Konzentration von Ketonkörpern (β-Hydroxibutyrat, Aceton, Acetoacetat) in Blut und Extrazellularraum über die Normwerte festzustellen ist. Es kommt hierbei auch zur vermehrten Ausscheidung von Ketonen.
Ursache einer Ketose ist entweder ein länger andauernder Hungerzustand, etwa beim Fasten, oder eine länger anhaltende unzureichende Zufuhr von Kohlenhydraten. Hierbei kommt es unter Glukagoneinfluss zur Deckung des benötigten Energiebedarfs zu erhöhtem Abbau von Fettsäuren zu Ketokörpern in der Leber als Alternative zur Bereitstellung von Traubenzucker aus dem Abbau von Kohlenhydraten. Die Ketone werden von allen Geweben, aber insbesondere von der Muskulatur, als Energielieferant verwendet. Da Ketonköper den pH-Wert senken, kann es bei extremer Ketose zu einer behandlungsbedürftigen Ketoazidose kommen. Die Ketose an sich ist dagegen kein unbedingt behandlungsbedürftiger Zustand. In der Vergangenheit des Menschen gehörten längere Hungerphasen durchaus zum Alltag, und bei einigen kohlenhydratarmen Diäten (z.B. Atkins-Diät) wird eine Ketose zur Gewichtsreduzierung sogar angestrebt. Aceton kann die Blut-Hirn Schranke passieren, wird im Körper nicht weiter abgebaut und muss ausgeschieden werden. Bei schwereren Ketonämien kann es zu zentralnervösen Störungen durch Aceton kommen.
Bei Personen mit einer Störung des Insulinstoffwechsels (Diabetes) kann es unter einem Insulinmangel zu einer schweren Ketose bis hin zur Ketoazidose kommen. Der Mundgeruch oder Körpergeruch kann in diesem Fall einen charakteristischen fruchtigen Ketongeruch aufweisen.
Eine Ketose kann von Kopfschmerzen, Müdigkeit oder allgemeiner Schwäche begleitet sein.
[Bearbeiten] Veterinärmedizin
In der Milchviehhaltung wird die Ketose auch als Acetonämie bezeichnet. Sie tritt bei Hochleistungskühen vor allem in den ersten drei Wochen nach der Abkalbung auf. Sie kann sowohl als Primärkrankheit als auch als Sekundärkrankheit als Folge einer anderen Krankheit z. B. der Gebärparese auftreten.
Nicht nur Futtermangel, sondern auch bestimmtes Futter (Buttersäurehaltige Silagen) kann Ketosen fördern.
[Bearbeiten] Weblinks
Bitte beachten Sie den Hinweis zu Gesundheitsthemen! |