Khan
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Khan (auch Chan oder neutürk. Han), abgeleitet aus "Khagan", ist ein ursprünglich mongolischer Herrschertitel, der vor allem von den Turkvölkern und den Mongolen verwendet wurde und zahlreiche Bedeutungen besitzt, zu deren Kern Befehlshaber, Anführer und Herrscher zählen.
Das Wort wurde zuerst als "gaghan" nachweislich von den mongolischen Awaren (bei den Chinesen als Zhuan Zhuan bekannt) benutzt. Nach dem Sieg der Gök-Türken über die Zhuan Zhuan übernahmen diese den Titel (jetzt als "Khaqan"), der so auch lange Zeit bei den Mongolen in Gebrauch war. Im Mongolischen ist über die Jahrhunderte hinweg der "q"-Laut verstummt, sodass heute vom "Kha'an" die Rede ist. Dieser Titel - besonders bekannt geworden durch den mongolischen Kriegsherren Dschingis Khan - wurde in diversen anderen Sprachen schließlich zu "Khan" miniminiert. In einigen Sprachen tritt Khan auch als Nachname auf (siehe z.B. Abdul Kadir Khan).
Unter Khanat (auch Chanat) versteht man einen mittelalterlichen Feudalstaat der türkischen und mongolischen Stämme, dem ein Khan vorstand.
Der Titel ist unter den mittelasiatischen Volkschaften bereits vor ihrem Eintritt in die Weltgeschichte verbreitet, wurde aber erst durch die im 6. Jahrhundert an die Grenzen Roms drängenden Awaren, Bulgaren und so weiter bekannt.
Aufgrund des Verlustes alt-altaischer Laute im Neutürkischen werden in dieser Sprache "Khan" bzw. "Khagan" auch als "Hakan", "Han", "Kaan" oder "Kağan" gelesen und geschrieben.