Kleinbahn-AG Gransee-Neuglobsow
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Die Kleinbahn-AG Gransee–Neuglobsow wurde am 5. Juli 1928 gegründet. Schon vor dem Ersten Weltkrieg hatte der Kreis Ruppin begonnen, eine Bahn zu bauen, die das waldreiche Gebiet nahe der mecklenburgischen Grenze für den Holztransport, aber auch für den Fremdenverkehr erschließen sollte. Der Kriegsverlauf verhinderte den Weiterbau.
Erst zehn Jahre nach Kriegsende wurde eine neue Gesellschaft gegründet. Drei Viertel des Aktienkapitals besaßen zu gleichen Teilen das Deutsche Reich, der preußische Staat und die Provinz Brandenburg. Der Kreis Ruppin war mit 11% beteiligt und der Rest entfiel auf die Stadt Gransee und weitere zehn Gemeinden sowie den Forstfiskus.
Die normalspurige Strecke verlief von Gransee an der Hauptbahn Berlin – Neustrelitz in nordwestlicher Richtung über Schulzendorf (9 km) nach Neuglobsow (23 km) in der Nähe des Großen Stechlinsees. Daher wurde die Bahn auch Stechlinseebahn genannt. Von Schulzendorf bestand eine 9 km lange Verbindung südwestlich nach Lindow (Mark) an der Strecke Herzberg – Rheinsberg der Ruppiner Eisenbahn AG. Diese führte auf der neuen Kleinbahn den Betrieb, der am 8. August 1930 eröffnet wurde. Nach anfänglichen Schwierigkeiten entwickelte sich das Verkehrsaufkommen zufriedenstellend. Mit einer Dampflokomotive und einem Triebwagen wurde der gesamte Zugverkehr abgewickelt.
Im Sommer 1945 wurde die gesamte Bahn als Reparationsleistung demontiert. Als ein Teil davon, nämlich von Gransee bis Großwoltersdorf (14 km), aus militärischen Gründen 1952 von der Deutschen Reichsbahn wieder aufgebaut worden war, diente der Abschnitt auch wieder dem Personenverkehr. Dieser wurde am 1. Juni 1969 eingestellt. Die Strecke war bis vor ein paar Jahren bis Schulzendorf-Wolfsruh noch in Betrieb, wo ein Bundeswehrdepot lag. Das Gleis ist aber seit 2006 abgebaut worden.