Kloster Arnsburg
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Das Kloster Arnsburg ist die Ruine eines ehemaligen Zisterzienserklosters sowie ein Stadtteil von Lich.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Lage
Kloster Arnsburg liegt am Nordrand der Wetterau am Flüsschen Wetter, unweit der Burg Münzenberg, in unmittelbarer Nähe des Limes. Es ist von Westen her erreichbar über die Abfahrt Münzenberg der A 45 (Sauerlandlinie) und die Bundesstraße 488 Richtung Lich, von Osten aus Lich ebenfalls über die B 488 Richtung Butzbach. Orte der Umgebung sind Lich, Burg Münzenberg, Butzbach und Gießen.
[Bearbeiten] Geschichte
In der Nähe des Klosters befindet sich das zum Limes gehörige römische Kohortenkastell Alteburg. Es war etwa so groß wie das restaurierte Kastell Saalburg im Taunus, ist heute aber nicht mehr sichtbar, genau so wenig wie das benachbarte ehemalige Kastell Butzbach ("Hunneburg").
Von 1000 bis 1150 entstand auf dem Hainfeld, südwestlich des Bereichs, auf dem heute die Ruine des Klosters liegt, auf halbem Weg zum ehemaligen römischen Kastell, die Burg Arnsburg. Die Herren von Hagen und Arnsburg waren Ministeriale deren umfangreicher Besitz im Reichsforst Dreieich, in der Wetterau und weiter bis Kirchhain und Amöneburg reichte. Kuno I. von Hagen und Arnsburg gründete die Burg Münzenberg und nannte sich seit 1151 von Münzenberg, nachdem diese Burg fertig gestellt war. Die Burg Arnsburg gab er auf.
Ein Versuch, in den Ruinen des römischen Kastells ein Benediktinerkloster zu gründen, schlug fehl. Das Kloster Arnsburg wurde seit 1174 erbaut und wurde seitens der Herren von Münzenberg mit den Ländereien der ehemaligen Burg Arnsburg ausgestattet. Es hatte eine hohe Bedeutung für die adeligen Familien der Wetterau und war z.B. die Grablege der Herren und Grafen von Hanau bis in die Mitte des 15. Jahrhunderts.
[Bearbeiten] Heutige Nutzung
Durch den Reichsdeputationshauptschluss 1803 wurde das Kloster aufgehoben, die Klosterkirche verfiel, die Wirtschafts- und Wohngebäude wurden von der Familie der Grafen von Solms als Schlossanlage genutzt. Die Klosterruine, die ein bedeutendes Baudenkmal der Romanik darstellt, wurde erst nach dem Zweiten Weltkrieg wieder instand gesetzt. Dort befand sich auch für einige Jahre ein Krankenhaus, das allerding bereits vor längerer Zeit wieder geschlossen wurde. Die Anlage dient heute als Naherholungszentrum, die Ruine des Kirchenschiffs als Kriegsgräbergedenkstätte.
[Bearbeiten] Weblinks
[Bearbeiten] Literatur
- Otto Gärtner: Kloster Arnsburg in der Wetterau - Seine Geschichte - seine Bauten. Fotos von Helmut Lindloff. Hgg. vom Freundeskreis Arnsburg e.V. 3., durchgesehene Auflage Königstein i. Ts. 1998 (= Die Blauen Bücher). ISBN 3-7845-4052-X
Koordinaten: 50,49° N, 8,79° O