Kollar
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Das Kollar (von lat. collare: Halsband), auch römischer Kragen bzw. Römerkragen oder scherzhaft auch Halseisen oder Kalkleiste genannt, ist der weiße ringförmige Kragen, der von Priestern getragen wird. Ursprünglich wurde es, hinten zugeknöpft, zu einem kragenlosen Hemd im schwarzen Kragen der Soutane getragen, so dass nur ein schmales Stück der Vorderseite sichtbar war. Dieses schmale weiße Stück verselbständigte sich mit der Zeit zum Erkennungszeichen und ist heute in Klerikerhemden allein so ausgespart.
Seit dem Außergebrauchkommen der Soutane gilt das Kollar zusammen mit schwarzer oder dunkler Kleidung als Erkennungsmerkmal eines (christlichen) Priesters. Die Verpflichtung zum Tragen des Kollars wird heute in den verschiedenen Konfessionen unterschiedlich gehandhabt. In der katholischen Kirche besteht in den meisten Ländern eine Verpflichtung zum Kollar (oder zum Oratorianerkragen), in Deutschland darf nur "in begründeten Ausnahmefällen" auf seine Verwendung verzichtet werden. Trotzdem ist das Kollar vielerorts völlig außer Gebrauch geraten und galt teilweise sogar als Zeichen einer besonders konservativen Einstellung. Bei jungen Priestern ist das Kollar als Berufskleidung wieder zunehmend zu sehen, wie auch teilweise die Soutane.
Entgegen weitverbreiteter Meinung steht das Kollar, das sich auch auf das Halseisen der Sklaven beziehen lässt, nicht als Symbol der Ehelosigkeit, da sowohl verheiratete anglikanische Priester, als auch verheiratete katholische Diakone und die unverheirateten katholischen Priester das Kollar tragen. Er ist ein Zeichen der Zugehörigkeit zum Klerus, auch Seminaristen, die die niederen Weihen empfangen haben, tragen das Kollar.