Kommandeurinseln
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Die Kommandeurinseln (russisch Командорские острова/ Komandorskije Ostrowa, daher auch als Kommandorski-Inseln bekannt) sind eine Inselgruppe zwischen Nordamerika und Asien am Südrand des nordpazifischen Beringmeers.
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[Bearbeiten] Geographie
Dort befindet sich die zu Ostsibirien (Russland) gehörende Inselgruppe am Südrand des nordpazifischen Beringmeers zwischen den Aleuten im Osten und dem Nordteil der Halbinsel Kamtschatka (Russland) im Westen. Die Kommandeurinseln gehören nicht zu der 325 km entfernten Inselkette der Aleuten; zusammen mit diesen stellen sie aber die natürliche Abgrenzung zum Pazifik dar.
Die Landfläche aller Kommandeurinseln zusammen beträgt 1.848 km²; sie werden von asiatischen Pelztierjägern und -händlern bewohnt. Die mit Abstand größte Insel ist die rund 1.660 km² große Beringinsel.
[Bearbeiten] Landschaftsbild
Die recht gebirgige Inselkette, die nur eine spärliche Vegetation aufweist, ist vulkanischen Ursprungs und gehört zum nördlichen Teil des pazifischen Feuerrings. Von den Vulkanen sind einige noch heute tätig - was oftmals von Erdbeben begleitet wird. Im Norden fällt das Gelände der Inselgruppe recht steil in das bis zu 4.096 m tiefe Seebecken des Beringmeers ab, im Süden schließt sich der langgestreckte und bis zu 7.822 m tiefe Aleutengraben im eigentlichen Pazifischen Ozean an.
[Bearbeiten] Geschichte
Noch vor ungefähr 10.000 Jahren, als die letzte Eiszeit zu Ende ging und der Meeresspiegel weit abgesunken war, befand sich entlang der langgestreckten Alëuten und der Kommandeurinseln die teils durch tiefe Meerbereiche und östlich von Kamtschatka durch den sehr tiefen nördlichen Ausläufer des Kurilengrabens unterbrochene Beringbrücke und am nördlichen Abschluss des Beringmeers (Beringstraße) die durchgängige Landbrücke Beringia, welche jeweils die obig genannten Kontinente miteinander verbanden. Über diese Verbindungen gelangten damals - nach heute gängigen Theorien - die ersten Einwanderer nach Nordamerika.
Die Kommandeurinseln wurden 1741 von Vitus Bering im Zuge der Zweiten Kamtschatkaexpedition entdeckt. Dabei erkrante Bering an Skorbut und musste mit 28 Mann seiner Besatzung auf einer der Inseln zurückgelassen werden. Alle zurückgelassenen starben an der Krankheit, die Insel wurde nachträglich nach dem Leiter der Expedition Beringinsel genannt. Berings Schiff, die St. Peter, erlitt wenig später Schiffbruch, wobei zwei Männer den Tod fanden. Aus den Trümmern wurde schließlich ein neues Schiff gebaut, mit welchem 46 Überlebende der ursprünglich 77 Mann starken Besatzung Kamtschatka erreichten.
Die ursprünglich unbewohnten Inseln wurden erst um 1925 von alëutischen Einwanderern besiedelt, die sich zum Fang von Seehunden und Walen dort niederließen. Die Siedler kamen vorrangig von den Alëuten-Inseln Attu und Atka. Nach und nach folgten auch russische Einwanderer. Die Bevölkerung heute allerdings umfasst höchstens ca. 1.000 Einwohner.
Ca. 160 km südlich der Inselgruppe fand am 27. März 1943 ein als Seeschlacht bei den Komandorski-Inseln bezeichnetes Gefecht zwischen japanischen und amerikanischen Schiffen statt.
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Weblinks
- Inoffizielle Website der Inseln (russisch)
- Fotogalerie