Kommission für Alte Geschichte und Epigraphik
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Die Kommission für Alte Geschichte und Epigraphik (AEK) in München ist ein altertumswissenschaftliches Forschungsinstitut, das zum Deutschen Archäologischen Institut (DAI) gehört.
Die Kommission wurde 1951 unter maßgeblicher Beteiligung von Althistorikern der Universität München gegründet. Erster Direktor (bis 1957) war der Münchener Lehrstuhlinhaber Alexander Schenk Graf von Stauffenberg, Assistent zunächst Hermann Bengtson, ab 1952 Robert Werner. Als Vorsitzende folgten Hans Schaefer (1957–1959) und Helmut Berve (1960–1967). Danach wurde die Kommission dem Deutschen Archäologischen Institut angegliedert. Nachfolger Berves war Edmund Buchner (1969–1979), dem Michael Wörrle folgte.
Forschungsgebiet der Kommission ist die Alte Geschichte, auch in ihrem Zusammenhang mit der Archäologie, insbesondere in Hinblick auf epigraphische, numismatische und papyrologische Quellen. Aktuelle Forschungsprojekte sind u. a. die Geschichte der griechischen Poleis in hellenistischer Zeit, ein Corpus der Urkunden der römischen Herrschaft sowie Editionsprojekte für spanische und kleinasiatische Inschriften und Münzen.
Die AEK wird von einem Direktor geleitet (derzeit Christof Schuler); daneben sind an ihr ein 2. Direktor (zur Zeit Rudolf Haensch) und mehrere weitere Wissenschaftler beschäftigt. Sie verfügt über eine eigene Satzung, einen Beirat, der sich aus einigen der einflussreichsten deutschen Althistoriker zusammensetzt, und eine Spezialbibliothek sowie eine Sammlung von Abklatschen und Münzabgüssen; ferner gibt sie die Fachzeitschrift Chiron heraus. Wichtig sind zudem auch die jährlich von der AEK veranstalteten „Fachwissenschaftlichen Kurse“, die sich an jüngere Althistoriker (Doktoranden und Habilitanden) richten, von ausgewiesenen Experten in einem bestimmten Gebiet abgehalten werden und zudem traditionell eine wichtige Rolle beim Knüpfen von Kontakten innerhalb des Faches spielen.